Kunst! – Geschicklichkeit! – Kultur! – und Zauberei! – ANIMUS-KLUB-KIDS erlebten ein vielfältiges Programm und einen erholsamen Nachmittag auf der Lichtmeile!
Die Lichtmeile. Vor fünf Jahren das erste Mal auf dieses fantastische Kinder-Herbst-Highlight in der Mannheimer Neckarstadt aufmerksam geworden, sind bis heute die Auftritte von Puppenspielerin Maren Kaun und dem Zauberer Andreas Knecht unvergessen. Auch in diesem Jahr waren beide Akteure wieder am Start in der Bernhard-Kahn-Bücherei. Dazu später mehr.
Überpünktlich in der Neckarstadt angekommen, stärkten wir uns im Bürgerhaus erst einmal mit lecker Kuchen und kalten Erfrischungsgetränken. Da die Polizei noch nicht vor Ort war und der Kettcar-Geschicklichkeitsparcours erst gegen 13.30 Uhr begann, modifizierten wir kurzfristig unser Programm, und gingen bei den Neckarstadt Kids eine Runde Malen.
Hier durften unsere Kids, ähnlich wie vor ein paar Wochen bei dem französischen Illustrator ZAÜ, ein großes, gut drei Meter langes Gesamtkunstwerk erstellen. Thema war dieses Mal die Unterwasserwelt. Also hieß es gleich darauf „Ran an die Acrylfarben!“, und hinein in das tolle Unterfangen „Wir malen jetzt genau das, was uns gefällt in die Mannheimer Unterwasserwelt!“
Fortan wurde unheimlich fleißig drauflosgezeichnet und spontane Ideen verwirklicht, die sich ähnlich wie bei ZAÜ auch, auf ganz wundersame Weise zu einem Gesamtbild zusammenfügten, ganz so, wie wenn es genauso geplant gewesen wäre.
Entweder mit dem Pinsel, oder mit den Händen, aber auch mit der Nase oder dem Ohr durfte gemalt werden. Der Fantasie waren hier keine Grenzen gesetzt, und so entstand am Ende ein wahrlich bildschönes Kunstwerk.
Mittlerweile hatte die Polizei den Kettcar-Parcours vorbereitet, und unsere Kiddies konnten gleich darauf zeigen, was sie hinsichtlich Geschicklichkeit so alles drauf hatten. Drei Kettcars unterschiedlicher Größen standen den Kindern hierfür zur Verfügung. Wie bereits schon erwähnt, ging es heute nicht nach Schnelligkeit, sondern nach Geschicklichkeit. So mussten die Pylonen nicht nur im Slalom umrundet werden, sondern hin und wieder auch im Rückwärtsgang. Einparken und in eine Garage fahren, ohne die Pylonen umzuwerfen. Das waren die beiden ganz großen Herausforderungen, denen sich die Kinder hier stellen mussten.
Besonders unseren beiden Jungs Deshawn und Yasin gefiel diese Aktion so gut, dass sie den beiden Polizistinnen dabei weiterhelfen wollten, die kleineren Kinder anzuleiten, sodass wir sie fortan in deren Obhut überließen. Auch das ist ein Herzstück des ANIMUS KLUBS. Es wird kein Kind gezwungen bei einem Programm mitzumachen, oder alles mitzumachen. Sie dürfen selbst entscheiden, was sie machen wollen, und wenn unsere Kinder, so wie hier, etwas gefunden haben, was ihnen unheimlich gut gefällt oder so sehr am Herzen liegt, dass sie sogar soziales Engagement entwickeln, dann dürfen sie das natürlich auch machen. Von allem abgesehen, ist ein solches Engagement natürlich nicht nur vorbildlich, sondern alle Ehren wert.
So setzten wir ohne die beiden, vielleicht angehenden Verkehrspolizisten, unser Programm weiter fort. „Was riechst du“ vom Kinderkaufhaus des Diakonischen Werkes, stand als nächstes auf unserer Agenda. Das Riechen ist ja ein sehr schlecht ausgeprägter Sinn des Menschen. So waren wir gespannt darauf, wie gut unsere Kinder hier abscheiden würden. Acht Düfte, darunter auch sehr schwierige, wie zum Beispiel Curry oder Kakao, galt es zu erschnüffeln.
Das Problem beim Riechen ist aber auch, dass man nach der dritten Duftnuance die anschließenden Düfte meist nicht mehr voneinander unterscheiden kann, weil sie mitunter alle gleich riechen. So hatten unsere Kinder durchaus Schwierigkeiten die einzelnen, wenn auch bekannten Düfte wie Pfefferminze oder Zitrone genau zu bestimmen. Am Ende gelang es allen vier Kindern die erforderlichen drei Duftnoten zu erkennen, und konnten voller Freude, ein Kuscheltier mit nach Hause nehmen.
Weiter ging es mit einem Matrjoschka-Workshop bei der Russisch-Orthodoxen Kirche. Hier hatten die Verantwortlichen in einem gemütlichen Gartenhäuschen ein bildschönes Atelier eingerichtet. Das Innere versprühte mit seinen farbenfrohen Kunstwerken auch einen Hauch Russland. Etwas beengt, aber pfundsgemütlich, konnten unsere Kids hier ans Werk gehen, und sich entweder mit Farben und Knete ein besonderes Pferdchen erstellen, oder eben eine fächerähnliche Matrjoschka bauen. Einige Utensilien für diese Kunst-Tradition waren bereits vorbereitet, sodass die Kinder nur noch das Kleid erstellen mussten. Aber das war Arbeit genug. Fast eine Stunde lang verweilten unsere Kinder hier in diesem gemütlichen Ambiente, bevor wir zum Höhepunkt des heutigen Tages aufbrachen, der neuen Zaubershow von unserem guten Freund Andres Knecht.
Gerade noch rechtzeitig zum Beginn in der Bernhard-Kahn-Bücherei angekommen, waren wir sehr überrascht, dass Andreas heute nicht alleine auf der Bühne stand, sondern seinen Freund Fridolin – einen lustigen Bären – mitgebracht hatte. Fridolin stellte sich gleich darauf als wortgewandter und frecher Zauberbär vor, allerdings mit dem Zaubern haperte es doch ein wenig, im Gegensatz zu den flotten Sprüchen, die er „Uff Mannemarisch“ von sich gab.
Gewohnt unterhaltsam und verblüffend präsentierte uns Andreas Knecht seine Show, bezog wie immer bravourös die Kinder und das Publikum direkt mit ein, und verzauberte ein ums andere Mal unsere Augen. Seile verlängern, Knoten für immer verschwinden lassen, aber auch Geldscheine von A nach B zaubern. Alles, was die Kunst der traditionellen Zauberei ausmacht, bot uns Andreas in seiner großartigen 45-minütigen Show.
Einziger, wenn auch sehr trauriger Wehrmutstropfen. Der im Anschluss geplante Siebdruck-Workshop des Schülerladens Sterntaler fiel leider mangels Interesse aus, was auch unseren Gesamteindruck bestätigte, nämlich diesen: „So schwach besucht, wie in diesem Jahr, war die Lichtmeile – die Kultur für Kinder – noch niemals!“
Das Desinteresse seitens der Bevölkerung an den wichtigsten Dingen des Lebens geht sichtbar und spürbar unaufhaltsam weiter, und spiegelt bereits heute schon eine sehr beunruhigend Resistenz wider. Ein Glück nur, dass wir derzeit im ANIMUS KLUB Kinder haben, die noch sehr große Freude an Dingen wie Bildung, Kunst, Kultur und dem eigentlichen Lernen besitzen, denn nur so macht langfristig ein gemeinsames Zusammenleben auch wirklich Spaß.
Die Lichtmeile 2018 war aber auch das letzte gemeinsame Programm mit unserem lieben Dominik. Ihn und seinen Vater zieht es aus beruflichen Gründen weiter nach Dinkelsbühl. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute in seinem neuen zu Hause, und bedanken uns noch einmal sehr für die schönen gemeinsamen Erlebnisse und Momente, die sicherlich auch für ihn noch lange in sehr guter Erinnerung bleiben werden.
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