Kurpfälzisches Museum Heidelberg bot eine majestätische Vernissage bildschöner Ölgemälde rund um das Schicksal des Winterkönigs und seiner Familie!
Das Heidelberger Kurpfälzische Museum ist für Liebhaber der Geschichte und der Historie Nordbadens eine Nummer-Eins-Adresse in der Metropolregion Rhein-Neckar. Allein für die Dauerausstellung, die sich über mehrere Etagen und Gebäudekomplexe verteilt, benötigt man Stunden, für das intensive Verinnerlichen Tage, wenn nicht gar Monate. Parallel dazu gibt es über das Jahr verteilt viele Sonderausstellungen, die mal mehr oder mal weniger mit der Dauerausstellung zu tun haben.
Noch begeistert von den Mobilen Kinderwelten im letzten Jahr, waren wir sehr gespannt darauf, welche Schätze und Geschichten sich dieses Mal in der Ausstellung Königskinder offerieren werden. Um es vorweg zu nehmen, wir waren bei unserem Besuch sehr begeistert, um nicht zu sagen fasziniert, welche Prachtexemplare ausgestellt waren, und mit welcher Farbenfreude sich die Jahrhunderte alten Gemälde präsentierten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung standen Ruprecht von der Pfalz sowie Sophie von der Pfalz und die Geschichte rund um das Schicksal des Winterkönigs. Wir erfahren viel über Kurfürst Friedrich V, der 1619 von den böhmischen Ständen zum König gewählt wurde sowie über den 30. Jährigen Krieg, eine der verheerendsten und blutigsten Schlachten für die Deutschen. Der Krieg, der schon vorzeitig die Kunst prägte – auf Münzen und Medaillen, aber auch in Form von Statuen – wurde Macht und Herrschaft demonstriert, ließ den Kurfürsten ziemlich schnell untergehen. Nur einen Winter lang dauerte seine Amtszeit, und brachte ihm so den Spitznamen „Winterkönig“ ein.
Bekannte Wittelsbacher Königskinder fanden sich in der Ausstellung. Neben der bereits schon erwähnten Sophie von der Pfalz, die sich mit Indianerschmuck präsentierte (siehe Abschlussbanner), gab es sowohl von der bildschönen Elisabeth von der Pfalz (siehe oben), als auch von Louise Hollandine von der Pfalz jeweils ein Gemälde zu bewundern. Beide wurden gemalt von dem Hofmaler Gerrit van Honthorst (1637)
Elisabeth von der Pfalz wurde später eine Philosophin und Äbtissin, die unter anderem auch mit Descartes in regelmäßigem Austausch stand, während es ihre nicht minder begabte Schwester als Künstlerin nach Frankreich zog.
Ein absoluter Leckerbissen der Ausstellung war ein riesiges Wandgemälde von Willem van Honthorst. Dieses zeigt die Mutter der beiden gerade erwähnten Königstöchter Elisabeth Stewart mit einigen ihrer Kinder.
Länderübergreifend waren auch französische, elsässische und Lotringer Königskinder und ihre Geschichten ausgestellt. So bot die Vernissage auch eine umfassenden Einblick in die politische und gesellschaftliche Situation der damaligen Zeit, stets hintermalt mit ebenso gut erhaltenden Ölgemälden, Münzen, Medaillen sowie tollen Schriftstücken meist mit Tusche geschrieben. So war die Ausstellung nicht nur für Historiker und Geschichtsliebhaber eine Augenweide.
Unsere Besuche im Kurpfälzischen Museum sind stets Momente, die einmalig sind, und deren Eindrücke wir vor Ort verinnerlichen müssen, weil ein Fotografieren nicht erlaubt ist. Deshalb freuen wir uns immer sehr über die Pressefotos, die wir für unseren Bericht zur Verfügung gestellt bekommen. Diese spiegeln allerdings nur einen winzigen Bruchteil von dem großen Wert wieder, den wir dort in Form von Wissen und Schöngeist in uns aufnehmen dürfen.
Wir freuen uns schon heute auf die Zeit nach Corona und die nächsten Ausstellungen.
Pressefotos:
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Wer aus der Geschichte nichts gelernt hat, kann auch keine schöne Zukunft gestalten! – (Alexander Höfer)
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