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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(803) Wir sind hier

„Lockdown“ – „Teil-Lockdown“ – „Lockdown-Light“ – Alles zu! – Alles dicht und KEIN Ende ich Sicht! – Heidelberger Kunstverein präsentierte für kurze Zeit Werke seiner Protagonisten als existenzielle Unterstützung!

In den letzten zwei Wochen gab es einen ganz kleinen Hoffnungsschimmer, was sowohl die Durchführung von Programmen, als auch das Erleben von besonderen Augenblicken in der Öffentlichkeit betraf. So öffneten zumindest in Heidelberg und der näheren Umgebung die Museen kurz ihre Tore und wir nutzten natürlich diese große Chance sofort die aktuellen Ausstellungen zu besuchen, um ein paar neue kreative Ideen und Anregungen in uns aufnehmen zu können.

Obwohl wir uns sehr freuten endlich mal wieder etwas erleben zu dürfen, ist jede Aktion und jeder Museumsbesuch mit einer ganz großen Bürde behaftet, denn insbesondere die Kunst kann aufgrund der Maskenpflicht nicht wirklich ganzheitlich verinnerlicht werden. Schlechter Atem, aber auch Atemnot rauben die notwendige Zeit, um die einzelnen Werke in ihrer Gänze erfassen zu können. Workshops, um die gewonnen Eindrücke einer Ausstellung in eigene Kreativität zu verwandeln und damit gleichzeitig ein Lernen und Können bei Kindern zu erzielen, sind leider auch nicht möglich. So können wir nur aus dem Wenigen, was uns derzeit erlaubt ist, das Beste machen, und hoffen, dass sich diese grausame Situation bald ändert.

Der Lockdown zerstört derzeit vor allem die Existenzen der kleinen und regionalen Künstler. So haben sich die Verantwortlichen des Heidelberger Kunstvereines dafür entschieden, ihnen mit der neuen Ausstellung „Wir sind hier“ eine Plattform zu schenken, damit sie zumindest in diesem Jahr noch ein paar Einkünfte erzielen können. Diese Gagen reichen natürlich bei Weitem nicht wirklich zum Leben aus, sondern, wenn überhaupt, nur für das Nötigste. Meist können die Künstler damit noch nicht einmal die Kosten für das eigene Atelier bezahlen.

„Wir sind hier“, ein passender Titel, auch für uns, denn auch wir sind immer hier, oder besser gesagt, wir sind immer da, wenn wir die Möglichkeit haben ein schönes, leerreiches und interessantes Programm erleben zu können.

Die aktuelle Ausstellung des Heidelberger Kunstvereins präsentiert sich einerseits kunterbunt, futuristisch und verrückt, andererseits nachdenklich und absolut trist. So wie das aktuelle Leben. Eine Mischung aus Hoffnung und Apokalypse (Weltuntergangs– bzw. Endzeitstimmung). „Wir sind hier“ polarisiert auf ganz anschauliche Weise mit der Provokation, was wir tagtäglich für einen wunderschönen Schrott vor Augen gesetzt bekommen, aber gleichzeitig auch welche Vielfalt und Kreativität eigentlich in uns selbst steckt und leider nur noch bei wenigen Menschen geweckt werden.

Die Fragen: „Was ist das denn? – Was möchte uns der Künstler, bzw. die Künstlerin mit seinen / ihren Werken sagen? – Was steckt eigentlich hinter einem Werk – Kunstwerk? – Wie wurde es erstellt? – Kann ich das vielleicht auch?“ – Oder einfach nur Erstaunen: „Hoppla, was ist das denn? – Hej, das ist aber vielleicht mal cool! …“ – All diese wichtigen und wertvollen Gedanken, die nicht nur für das Leben, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung von sehr großer Bedeutung sind; sie scheinen derzeit im Abseits ein Schattendasein zu fristen, waren wir doch wieder einmal, wie so oft im zurückliegenden Jahr, ganz alleine in den Räumlichkeiten eines Museums unterwegs.

„Wird man im Nachhimmel in Zukunft noch die Sterne sehen?“ – Diese aktuell berechtige Frage stellt uns Eva Genter in dem Auszug „Dolly“ aus ihrer Serie „Implementationen of Geocentrism“. Die uns aus den zurückliegenden Ausstellungen bekannte Künstlerin regte uns damit unweigerlich zum Nachdenken an. „Werden wir in der Zukunft wirklich noch Sterne am Himmel sehen, oder werden sie vielleicht bald wie Staub auf die Erde herabrieseln?“

In den nächsten sieben Jahren wird sich die aktuelle Zahl der Satelliten von 2.000 auf 12.000 (?!?) erhöhen. Diese Veränderung wird nicht nur den Nachthimmel, sondern auch unser Leben entscheidend verändern. … „Leben?“

Hinter einer genialen riesigen Ouroboros-Skulptur von Manuel Dück, die regelrecht mahnend auf den aktuellen Zustand unserer Gesellschaft aufmerksam macht, und seinem fast magischen Kreises kommen wir in den Genuss der jungen und uns aus den Führungen sowie den Workshops des Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museums bekannten Künstlerin Valentina Jaffé. In ihren sehr nachdenklichen schwarz-weißen Werken setzt sie die Endlichkeit des Lebens und die natürliche Vegetation in den Mittelpunkt.

 

Auf der Empore begegnete uns ein weiterer Künstler, über den wir in der Vergangenheit auch schon das eine oder andere Mal berichtet haben. Eyal Pinkas. Ein Heidelberger Fotograf par Excellence serviert uns erheiternde Fotos aus seiner Reihe „Suspicious Minds“ im Diasec-Format. Geniale Fotos, teils absolut verrückt, teils kunterbunt und farbenfroh zogen sich wie ein unsichtbarer „Tesa-Streifen“ durch die Etage und die Eindrücke gingen direkt unter „Haut und Hemd“.

Vintage-Kleider, sind ja wieder total „IN“ und im Kommen. Zumindest begeistern sich unsere Mädchen im Moment sehr dafür. So war Katharina Andes Frauen-Mode-Kollektion, die anschaulich von der Decke herabhing, eine wahre Augenweide für die beiden, und auch die zwei monsterähnlichen riesigen Stoff-Fetzen-Werke „Nächster Halt“ und „Außerhalb“ von Felicitas Kunisch.

 

Bleibt zum Schluss noch, dass die Einladung vom Sprungbrette ins Schwimmbad zu springen leider ins Wasser viel und im Moment, wie so Vieles, weiter nur ein virtueller Traum bleiben wird. „Online-Schwimmen“. Das ist die ideale Alternative. Es ist zwar nicht genau dasselbe, aber allein die Vision, dass ich mir bei Betrachtung des Wassers vorstelle, dass ich vielleicht im Freibadbad schwimmen würde, genügt, zu glauben, dass es tatsächlich das Gleiche ist, genauso wie der „Online-Unterricht“.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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Wenn das Herz blutet und die Seele weint, dann ist der Verstand nicht mehr mit dem Leben vereint! – (Alexander Höfer)

 

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