Identitätssuche (Kontrolle) – verlorene Heimat – persönliche Isolation und die kritische Betrachtung der Gegenwart! – PORT25 präsentierte erstmals eine länderübergreifende Parallelausstellung!
„Harte Zeiten“, so lautet der Titel der Ausstellung auf Deutsch. Betrachtet man den politischen Status Quo sowie die sozialen Entwicklungen der Gegenwart, dann hätten die Macher dieses zweigeteilten Projektes, das gleichzeitig, länderübergreifend, sowohl hier bei uns im Port25, als auch in der Galerie Miejska der polnischen Partnerstadt Mannheims in Bydgoszcz stattfindet, überhaupt keinen treffenderen Titel wählen können.
Es sind in der Tat „Harte Zeiten“ in denen wir leben und zwar sehr harte Zeiten. Zeiten, in denen längst Vergangenes zu unserem großen Bedauern leider wieder aktuell und gegenwärtig ist. Harte Zeiten, in denen nicht nur unsere Regierungsvertreter, sondern auch unsere Medien regelmäßig die polnische Regierung angreifen, weil diese angeblich mit ihren Gesetzesentwürfen sowie ihrer Zensur kritischer Berichterstattungen massiv gegen die demokratischen Grundwerte verstoßen würde.
„Hoppla! – Ist das eigentlich nur in Polen so, dass Regierungsvertreter kritische Berichte vor der Veröffentlichung entweder zensieren oder die Medien nur die Meinung der Regierung und ihren Verbündeten transparent und glaubhaft nach Außen als wahr und über alle Zweifel erhaben präsentieren?“ – „Gibt es diese Entwicklung nicht auch in anderen Ländern, oder vielleicht sogar hier bei uns in Deutschland???“
„Jeder sollte sich also zunächst einmal selbst an die eigene Nase fassen, bevor er andere verurteilt, vor allem dann, wenn er entweder als sympathischer Pinocchio, oder glaubhafter Märchenerzähler auftritt, um eine trügerische Wahrheit an das Volk zu verkaufen!“
„Ja, es kommt immer anders, WENN man denkt! – Vor allem kommt man zu völlig anderen Erkenntnissen, wenn man richtig hinhört und wenn man richtig hinschaut!“
„Was ist wirklich wahr? – Welche Ansicht ist wirklich richtig? – Werden in diesem Zusammenhang unterschiedliche Meinungen neutral – also wertfrei – gegenübergestellt? – Berichten die Medien tatsächlich objektiv und transparent? …“ – Das sind Fragen, die sich der noch denkende Mensch immer wieder stellt, wenn er etwas Neues liest, sieht oder hört und bevor er schließlich für sich entscheidet, bzw. für andere handelt. Aktuell ausgedrückt: „Schützt die Maske wirklich vor einem Virus oder verursacht sie nicht eher beim dauerhaften Tragen bei vielen Menschen sehr starke Kopfschmerzen oder Atemnot, oder vielleicht sogar beides?“
In Ciężkie Czasy begrüßten uns zumindest einige Masken in den Stickereien von Dorota Śtisła mit den Worten „Stiller Scheißdreck – Vergnügen – liebevolles Holz – und Bescheinigung (Verpflichtung) für nichts …“ – „Was ist, wenn sich langfristig herausstellt, dass Pan Taki nicht Recht hatte, also, dass uns weder die Maske noch der Impfstoff tatsächlich vor dem Virus schützt, sondern dass durch das Tragen der Maske und durch die Impfung ein Teil der Bevölkerung noch kränker wird, als er bereits heute schon ist?“ – Niemand kennt derzeit die möglichen Langzeitfolgen des Impfstoffes. Auch Pan Taki und Tante Andżeła nicht. Diese Folgen werden erst in fünf bis zehn Jahren sichtbar sein. Derzeit können wir also alle nur glauben, dass uns sowohl die Maske, als auch die Impfung vor dem gefährlichen Virus schützen.
„Glauben, heißt aber nicht wirklich wissen!“ – Der Glaube ist nur die Hoffnung, dass etwas richtig sein könnte. Aber sicher ist das nicht. Und wie sagt schon das berühmte Sprichwort: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“
Ja, mit dem überzeugten Glauben, dass man am Ende Recht haben könnte, schaufeln sich sehr viele Menschen möglicher Weise bereits heute schon ihr eigenes Grab. Zwar stellte die Werkschau von Sophie Innmann symbolisch eine völlig sinnlose Sisyphusarbeit des Sozialismus dar – die Besucher waren nämlich dazu angehalten den Sand von dem einen Haufen auf den anderen zu befördern – Dennoch kam diese Assoziation innerhalb der Ausstellung bei uns auf.
Nicht nur die gestickten Masken, sondern auch die nachdenklichen Balkonmalereien von Tanja Niederfeld spiegelten ein mögliches neues, individuelles und isoliertes, persönliches Gefängnis wider. Vergittert daheim; eingesperrt zu Hause in den eigenen vier Wänden, ohne persönlichen Kontakt zur Außenwelt. „Sieht so unsere Zukunft aus?“ – oder anders ausgedrückt: „Wollen wir wirklich so einsam und eingesperrt leben?“
Spezielle Brandmarkungen in Form von Schutzschildern zierten die Gesichter in der Reihe „Protection Shields“ von Katinka Theis und machten unmissverständlich darauf aufmerksam, dass man uns jederzeit und überall erkennen kann.
Wir sind erfasst, gläsern und werden rund um die Uhr überwacht. Unser Handy speichert mittlerweile jeden einzelnen Schritt. Es erfasst, wo wir uns aktuell befinden, wie wir dort hingekommen sind, wo wir einkaufen, welche Ärzte wir besuchen, welche Vorlieben wir haben etc. „Big Brother is watching you!“ – Und zwischenzeitlich hatten wir schon das beunruhigende Gefühl in einem völlig falschen Film zu sein, oder dass unser Leben auf den Kopf gestellt wurde, wie das Sebastian Trzoska in seinen Werken „modus operandi“ auch bestmöglich zum Ausdruck brachte.
Wir sagen den Künstlern und Kuratoren dieser bewusstseinserweiternden und wachrüttelnden Ausstellung vielen herzlichen Dank. Wir hätten sehr gerne auch den zweiten Teil dieser großartigen Ausstellung besucht. Leider verhindern die aktuellen Corona-Maßnahmen dieses Unterfangen. Ciężkie Czasy.
Bilder: Alexander Höfer
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Es kommt anders, WENN man denkt!
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