Flamingos, Zebras, Lead-Jammer, Nicht-Lead-Jammer, Blocker, sowie die Announcerin und Deltaquatscherin Nicky Knox sorgten für riesige Unterhaltung beim ersten Home-Bout zwischen den Rhein-Neckar Delta Quads und den Namur Roller Girls aus Belgien!
„Habt ihr die Überschrift verstanden? – Nein?… – Nicht? … – „Wir auch nicht!“, aber wir sind ja bekannt dafür, dass wir jede Woche etwas Anderes machen, und dadurch von Zeit zu Zeit natürlich auch immer etwas ganz Außergewöhnliches, Unbekanntes oder noch Nie-Dagewesenes. So besuchten wir in der letzten Woche einfach mal „just-for-fun“ die sehr interessant klingende Mannheimer Veranstaltung 1. Home-Bout Rhein-Neckar Delta Quads vs. Namur Roller Girls (Belgien), und waren gespannt darauf, was uns da wohl erwarten würde.
Gleich vorweg, so eine geniale, und im wahrsten Sinne des Wortes „abgefahrene“ Alternativunterhaltung haben wir selten erlebt, handelt es sich doch hierbei, um Roller Derby, eine unglaublich kuriose, aber beim „Otto-Normal-Interessierten“ wahrscheinlich, um eine völlig unbekannte Sportart; einen „Underdog“, quasi. – „Und was für einen!“
Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass die meisten unserer Leser jetzt nicht genau wissen, worum es beim Roller Derby genau geht, geschweige denn die Regeln kennen. Hier können wir euch schon einmal ein weinig beruhigen. Wir wissen auch noch nicht alles rund um diese außergewöhnliche Sportart, und die Regeln kennen wir ebenfalls noch nicht vollständig. Aber eines wissen wir seit letzter Woche. „Es hat unglaublich viel Fun gemacht, dabei zuzuschauen, wie die „von-der-Tarantel-gestochenen-Frauen“ in dem Skater-Oval aufeinander losgingen, und sich dabei wilde Verfolgungsjagten, rund um die Punkte lieferten. „Derby eben!“
Roller Derby, das ein wenig aussieht wie eine Mischung aus Rugby ohne Ei und Ringen ohne Hände aber dafür auf Rollschuhen gespielt wird, ist ein Vollkontaktsport für Frauen, und wird, wie gerade erwähnt, in einem stadionähnlichen Oval gespielt, oder besser gesagt gerollt. Das eigentliche Spiel nennt man hier Bout oder Match. Jedes Team besteht aus fünf Spielerinnen. Vier davon sind Blocker, und eine davon ist der Jammer. Der Jammer ist derjenige, der die Punkte für das Team einfährt. Um Punkte zu gewinnen, muss der Jammer den gegnerischen Block durchbrechen, und so viele Gegnerinnen wie möglich überrunden. Bis zu fünf Punkte pro Jam sind möglich.
Hier nun ein kleiner Auszug der Regeln: Folgende Körperpartien sind für das Blocken des Gegners erlaubt: „Oberarme von der Schulter bis zum Ellenbogen, der Torso, die Hüfte, das Gesäß und der obere Bereich der Ellenbogen. Hände und Füße dürfen allerdings nicht eingesetzt werden.
Es dürfen beim Roller Derby auch nur ganz bestimmte Körperteile des Gegners kontaktiert werden. Hierzu gehören Arme und Hände, Brust und Vorderseite, die Seiten des Torsos, die Hüften, sowie der mittlere und obere Bereich der Oberschenkel einschließlich der Innenseiten. „Alles soweit verstanden?“ – Wenn „Ja!“, dann dürft ihr weiterlesen. Wenn nicht, dann müsst ihr das Ganze vielleicht noch einmal lesen, oder einfach mal hier unter diesem Link nachschauen: Rhein-Neckar Delta Quads
Da es beim Blocken mitunter ziemlich heftig zur Sache geht, und sich der jeweilige Jammer, wenn er durch den Block durchbricht, blitzschnell lösen muss, um so viele Punkte wie möglich erzielen zu können, benötigt dieses Spiel zahlreiche Schiedsrichter, die nicht nur darauf achten, dass sich die enorm agilen Skater-Girls regelkonform verhalten, sondern auch gleichzeitig die erzielten Punkte gezählt werden können. Die Schiedsrichter nennt man Officials. Hiervon gibt es Flamingos und Zebras, wobei wir jetzt nicht näher auf die einzelnen Aufgaben der unterschiedlichen „Tiere“ eingehen möchten, sondern uns lieber dem Match zuwenden wollen, das wir im Mannheimer Eisstadion live erleben durften.
500 begeisterte Zuschauer waren gekommen, um dieses Europa-Match zwischen den Rhein-Neckar Delta Quads und den Namur Roller Girls aus Belgien anzuschauen. So war die Haupttribüne fast komplett besetzt, und auch rund um die Stände tummelten sich viele Besucher. Neben dem hauseigenen Merchandise-Stand, an dem man T-Shirts, Buttons, Cappies und Schals kaufen konnte, hatten natürlich auch die Gäste ihre Fanartikel mitgebracht, um diese an den Mann oder an die Frau zu bringen.
Auch ein Stand mit bildschönen und unglaublich leckeren Cupcakes war vor Ort und ließ uns buchstäblich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Neben diesem Stand der kunstvoll gestalteten, rosenförmigen und zipfelmützigartigen Törtchen, standen Vertreterinnen des MediNetzes. Das MediNetz ist eine gemeinnützige Organisation – ein Netzwerk – das nicht versicherten Personen, also Menschen ohne Aufenthaltsstatus – illegalen Migranten – bei akuten Schmerzen diskret an Fachärzte vermittelt. Wer mehr über diesen ehrenwerten Verein erfahren möchte kann das unter folgendem Link tun: Medinetz-Rhein-Neckar.
Großer Jubel und ein riesen „Tam-Tam“ war mittlerweile im Ring geboten. Zu dem berühmten Thunderstruck-Intro von AC/DC ließen sich die Mädels der Delta Quads vom Publikum und der Announcerin, der Deltaquatscherin Nicky Knocks, beim Einlauf (beim Einrollen) gebührend feiern.
Gleich darauf flogen im Skater-Oval die Fetzen, und die zehn Frauen gingen wie wild aufeinander los. Mehrere Schiedsrichter wetzten fortan in Dauerrotation rechts und links an den Seiten, aber auch in der Mitte des Ovals hin und her, um entweder Fouls zu entdecken, oder die Punkte zu zählen, die der jeweilige Jammer erzielte. Ein, wie schon eingangs erwähnt, „total abgefahrenes Spektakel“, bei dem unser erster Vorsitzender ein wenig in Schwierigkeiten kam die Kamera ruhig zu halten, da die actionreichen Spielsituationen unweigerlich das Zwerchfell erheiterten.
„Uffbasse“ war dieses Mal beim Fotografieren oder beim Filmen besonders wichtig, flog, oder rutschte doch hin und wieder mal ein Roller-Girl aufgrund des sehr hohen Tempos, bzw., des recht ungestümen Tacklings, unter tosendem Jubel der Zuschauer quer durch den Ring hindurch in den Außenbereich.
Eine Stunde lang lieferten sich die beiden Teams jeweils 30 zweiminütige ganz heftige Battles, die am Ende die Hausherrinnen klar mit 213 zu 177 für sich entscheiden konnten.
Fazit: Roller Derby ist etwas ganz Anderes als Fußball, aber mindestens genauso unterhaltsam, wenn nicht sogar noch unterhaltsamer. Deshalb hier zum Schluss noch ein kleiner Mittschnitt des außergewöhnlichen Matchs.
Bilder: Alexander Höfer
Rhein-Neckar Delta Quads vs. Namur Roller Girls (Belgien)
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