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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(245) 23. Deutsche IAIDŌ-Meisterschaften

„Shodan, Nidan, Sandan, Yondan, Godan!“ – Oder nur das zischende Geräusch des Schwertes durchbrach die Stille, in der die IAIDŌKAS ihre TAIKAI vorführten!

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„IAIDŌ? – Was ist das denn?“, wird sich jetzt mancher Leser fragen, dem wir heute mal wieder, getreu unserem Motto: „Wir-machen-und-erleben-immer-etwas-Anderes“, ebenso einen völlig anderen Artikel zum Lesen servieren. IAIDŌ hat, wie ihr das bereits aus den Bildern unschwer erkennen könnt, irgendetwas mit Schwertkampf zu tun, genauer gesagt ist IAIDŌ der japanische Weg des Schwertziehens, und gehört damit zu den großen BUDŌ-Disziplinen. Den Begriff Budo-Samurai IMG_7692haben bestimmt schon viele gehört, und wissen auch, dass der Samurai mit einem Schwert kämpft. Beim IAIDŌ geht es aber nicht darum einen Gegner in einem unmittelbaren Zweikampf zu bekämpfen oder zu besiegen, sondern es geht vielmehr darum, durch IMG_7693fleißiges Üben sogenannter KATA die eigenen Unzulänglichkeiten zu bekämpfen. Ein KATA ist ein festgelegter Bewegungsablauf, dem eine Kampfsituation gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner zu Grunde liegt.  Eine Besonderheit liegt darin, dass das Schwert bereits schon beim Ziehen als Waffe verwendet werden kann.

IAIDŌ ist also quasi ein Nachfolger einer Kampfkunst der Samurai. Hier gibt es 12 Basis-Katas, die der Kämpfer (Iaidōka) bei einem Wettkampf oder einer Meisterschaft beherrschen muss. Daneben gibt es je nach Stilrichtung ca. 50 höhere Kata. Anders als beim Eiskunstlaufen oder beim Turnen, bei denen sich das Gesamtergebnis aus den Resultaten des Pflichtbereiches IMG_7706und der Kür zusammensetzen, gibt es beim IAIDŌ-Turnier in den Vorkämpfen drei festgelegte Kata, die in vier Minuten zu absolvieren sind, und fünf festgelegte Kata in den Entscheidungskämpfen. Eine Besonderheit ist, dass der Kämpfer erst kurz vor Beginn des Wettkampfes erfährt, welche Kata er nun vorführen IMG_7703muss – meist sind es fünf Katas – und in welcher Reihenfolge er sie zu absolvieren hat. Die Kämpfer müssen also alle 12 Formen aus dem FF beherrschen und auch in der Lage sein, diese dann, je nach Vorgabe zusammenzufügen, und dann die Bewegungsabläufe so sauber und exakt wie möglich auszuführen.

Dies erfordert natürlich eine unglaubliche Konzentration, und aus diesem Grund konnte man in der Wieblinger Neckarhalle das erste Mal bei einer Wettkampfveranstaltung eine Stecknadel zu Boden fallen hören, so gespannt-still war die Atmosphäre in der die Kämpfer, sich entweder vorbereiteten oder im Wettkampf den drei Kampfrichtern die bestmögliche Version vorführten.

Innerhalb der Aufwärmphase halten die Kämpfer immer einen guten Sicherheitsabstand zu ihren Konkurrenten, damit es nicht schon im Vorfeld zu Verletzungen kommt.   

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Beim anschließenden TAIKAI treten dann immer zwei Iaidōkas gegeneinander, oder besser gesagt nebeneinander in einem Vergleichswettkampf an, und präsentieren, jeder in seinem eigenen Tempo, die vorgegebenen drei bzw. fünf Kata. Die drei Wettkampfrichter betrachten nun während der Ausführung die beiden Iaidōkas ganz genau, und entscheiden dann durch das Heben eines weißen oder roten Wertungsfähnchens, wer den Wettkampf gewonnen hat, und somit eine Runde weiter ist.

IMG_7695Aus ganz Deutschland waren die Kämpfer angereist, um sich und ihr Können bei der Deutschen Meisterschaft zu präsentieren. Anders als bei anderen Kampfsportarten werden die Kämpfer nicht in Gewichtsklassen eingeteilt, und auch nicht nach Geschlechtern getrennt, sondern einzig und allein der Grad des Danes entscheidet, in welcher Kategorie sie an den Start gehen. Dementsprechend gibt es auch für jede Gradierungsstufe eine Meisterschaft.

IMG_7738Bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft in Heidelberg-Wieblingen wurde in den sechs Kategorien – „Mudan (ohne Graduierung), Shodan, Nidan, Sandan, Yondan und Godan!“, um den Titel des Deutschen Meisters gekämpft, wobei wir nur bei der Austragung der ersten vier Dan-Kategorien live dabei waren.

Um euch einen kleinen Einblick zu bieten, was IAIDŌ ist, und welche Kata die Kämpfer bei der Deutschen Meisterschaft vorführen mussten, haben wir euch hier einmal das Finale um die Meisterschaft im Yondan – (4. Dan) zwischen Felix Klein (Aikido Yoshinkan München) und Steffen Michaelis (Löwendojo Braunschweig) hochgeladen.

 

 

Ohne Frage, sehr beeindruckend wie schön und geschmeidig die beiden Iaidōkas hier mit ihrem IAITŌ umgehen, und wie innig sie mit ihrer Waffe verbunden sind. Wir konnten hier bei den Finalkämpfen nicht feststellen, wer die Übungen besser – (sauberer, bzw. fehlerfreier) – gemacht hat. Selbst in der Zeitlupe ist es nicht wirklich ersichtlich, wer nun der bessere der jeweils beiden Kämpfer war, sodass es sicherlich des geübten Auges des langjährigen Iaidō-Trainers bedarf, um die richtige Entscheidung zu treffen. Aber die Kämpfer kennen dieses Phänomen sehr gut, und vor IMG_7715IMG_7727allem ihre Mitstreiter aus den anderen Vereinen schon jahrelang. So wird das Erreichen eines Deutschen Meistertitels bei Weitem nicht so hoch von den einzelnen Kämpfern bewertet, als bei anderen Sportarten, oder sogar zu einem verbissenen Lebensziel; vielmehr geht es den Iaidōkas, um das Vorführen ihrer Kampfkunst, und um die Geselligkeit, das Treffen von Gleichgesinnten und das gegenseitige Wertschätzen der  gemeinsam absolvierten Kata.  

Auch Frust und Enttäuschung darüber, in diesem Jahr leider nicht Deutscher Meister geworden zu sein, gibt es unter den Kämpfern nicht wirklich, sondern auch hier lassen die Verantwortlichen in erster Linie Gemeinsamkeit und sehr viel gegenseitige Wertschätzung erkennen. Eine sportliche Fairness und ein würdevoller Umgang miteinander, zwei Tugenden, die man besonders in den kommerziellen Sportarten oftmals sehr vermisst, sind hier vorhanden, was man auch daran erkennen kann, dass die Kämpfer im Anschluss an die Siegerehrung noch gemeinsam Abendessen gingen.

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Wir haben mit IAIDŌ eine sehr interessante und schöne, aber vor allem sehr faire Sportart kennengelernt, die unsere Kreativität und unser Tun nachhaltig bereicherte. Wir bedanken uns für den freien Eintritt zu dieser sehenswerten Veranstaltung, und wünschen uns, dass wir mit unserem Artikel einen Beitrag dazu leisten können, diese Sportart in der Öffentlichkeit ein bisschen bekannter zu machen. Mehr Informationen findet ihr auf der Webseite des Deutschen Iaido Bundes.

Bilder: Alexander Höfer

 

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