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(402) Das falsche Leben

Bestsellerautor HANS-JOACHIM MAAZ hielt einen bewegenden Vortrag über unsere aktuelle narzisstische Gesellschaftsform und ihre normopathischen Zwänge!

„Ich bewege mich im falschen Leben, wenn ich immer nur perfekt und erfolgreich sein muss, wenn ich keine Schwäche und Begrenzung zugeben darf und Fehler unbedingt verbergen muss. Wenn ich Äußeres und Geld über die Beziehung stelle und für die Karriere die Kinder vernachlässige, gebe ich das falsche Leben an die nächste Generation weiter.“ – (Zitat: Hans-Joachim Maaz – Das Falsche Leben – Seite 114)

„Narzissmus“, ist die unsichtbare Begleiterscheinung oder besser gesagt nicht erkannte Erkrankung und häufigste Persönlichkeitsstörung in unserer Gesellschaft. „Narzissmus“, oder das selbstsüchtige Agieren und Streben nach immer mehr – sei es mehr Geld, mehr Erfolg, mehr Macht, mehr Ansehen im Beruf oder bei sportlichen Erfolgen – das ständige unzufrieden sein mit sich selbst und dem bisher Erreichten – aber auch das ständige angepasst sein an die Normen und Werte, die von der Gesellschaft vorgeschrieben werden – zerstören nicht nur Autonomie und Individualität, sondern sie ruinieren auch unweigerlich die Beziehungen und das Zusammenleben.

Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und mit klarem Sachverstand, hielt der Psychoanalytiker und ehemalige Chefarzt des Diakonissenhauses in Halle Herr Hans-Joachim Maaz im Heidelberger DAI seinen Vortrag über den Titel seines neuen Buches „Das falsche Leben“ in einer normopathischen Gesellschaft.

Dass unser gesellschaftliches System krank ist, oder besser gesagt, krank macht und Beziehungen zerstört, damit hat sich unser 1. Vorsitzender Alexander Höfer bereits in seinem Studium vor knapp 20 Jahren intensiv beschäftigt und auseinandergesetzt.

Die damaligen Erkenntnisse über eine Wertegesellschaft in der ausschließlich „Geld, Erfolg und das damit unweigerlich verbundene Prestige“ zählen, aber das Wichtigste, nämlich der Mensch, sowie seine individuellen Bedürfnisse und insbesondere seine Gefühle, mehr oder weniger wertlos sind, hat sich in unserer „Winner-und-Loser-Gesellschaft“ in den letzten zwei Jahrzehnten weiter rapide fortgesetzt, ja man könnte fast sagen, weiter professionalisiert.

Die psychosoziale Entfremdung, wie sie Hans-Joachim Maaz in seinem Vortrag, absolut treffend bezeichnete, hat sich augenscheinlich dem rasanten Tempo unseres „Lebens“ oder besser gesagt unseres „Systems“ angepasst.

Anpassung – also mit dem Strom fahren und handeln – ist für den Psychoanalytiker eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, um hier in unserer Gesellschaft Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten. „Bloß nichts kritisieren, bloß nicht aus der Reihe tanzen, bloß nicht anders denken – immer die Meinung der Mehrheit und vor allem der Chefetage teilen oder akzeptieren, selbst auch dann, wenn sie falsch ist“, sind für Hans-Joachim Maaz, der mittlerweile mit der aktuellen „Narzisstischen Gesellschaft“ nach dem Nationalsozialismus und dem Stasiregime bereits das dritte System durchlebt, ganz wichtige Hauptgründe dafür, dass einst so viele Menschen Adolf Hitler in den Krieg gefolgt sind, und wenig später auch stillschweigend das ehemalige DDR-Regime geduldet haben.  

Der große Unterschied zwischen der heutigen „Narzisstischen Gesellschaft“ und den beiden vorherigen Systemen besteht darin, dass diese ungesunde Lebensform in einer Demokratie stattfindet, in einer Demokratie, in der wir eigentlich alle wissen, dass diese nicht nachhaltige Lebensform, die wir mit all ihren Ausbeutungen tagtäglich leben und praktizieren, nicht gesund ist, sie aber trotzdem leben, weil sie uns entweder finanzielle oder materielle Vorteile bringt.  

Der „Narzissmus“ oder „Das falsche Leben“, so Maaz, ist einschlägig von der frühkindlichen Erziehung und Bindung zu den Eltern und insbesondere der Mutter determiniert. Die Eltern legen also mit ihrem Handeln und ihren persönlichen Erwartungen an das Kind den Grundstein oder besser gesagt, sie setzen den Giftstachel für diese Persönlichkeitsstörung, die bis zum heutigen Tage die einzige unheilbare psychische Erkrankung in der Praxis darstellt.

Zwar gehört ein gesunder Narzissmus zum Erreichen eines jeden Zieles unweigerlich dazu, aber wie bei fast allen Dingen im Leben, ist es das Maaß, das aus einem gesunden Narzissmus einen ungesunden, oder im schlimmsten Fall einen krankhaften Narzissmus heranwachsen lässt.  

Gegen Ende seines Vortrages erwähnte der Psychoanalytiker auch etwas, was unser erster Vorsitzender in seiner Filmreihe „Hat Deutschland ein kulturelles Problem?“ aufgeführt hat; er sagte nämlich, dass die innere Demokratie in der Politik noch nicht wirklich angekommen sei, und dass deshalb auch immer ein Feindbild vorhanden sein muss, welches man an Stelle seiner eigenen Fehler verurteilen kann. Bestes Beispiel wäre aktuell die AfD. Anstatt sich politisch mit diesem Gegner auseinanderzusetzen, denunziert oder diskreditiert man diese Partei in den Medien scharf, und schürt damit, neben dem unsozialen „Anti-Robin-Hood-Verhalten“ – Ich nehme es den Armen und gebe es den Reichen“ – weiter ganz großen Unmut in der Bevölkerung. 

Menschen, die jedoch die vorhandenen Scheuklappen ablegen, haben es zwar um ein Vielfaches schwerer Anerkennung und Wertschätzung von der Gesellschaft zu erhalten, sie genießen aber dadurch fortan völlige Freiheit in ihrem Tun und Handeln, und haben die große Chance sehr viele neue und wunderschöne Wege zu entdecken, die ihnen verborgen geblieben wären, wenn sie weiter mit dem Strom gefahren wären.

Auf die Frage unseres ersten Vorsitzenden, ob, oder wie man dieses kranke System verändern kann, antwortete Hans-Joachim Maaz, dass ein System nur verändert werden kann, wenn der Einzelne, also das Individuum erkennt, dass diese Lebensform falsch ist und er dadurch bereit ist, sich und seine Lebenseinstellung zu verändern. „Gegen den Strom fahren, kann nämlich durchaus sehr viele Vorteile haben!“

Bilder: Alexander Höfer

 

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