Quetschekuche! – Tödliche Törtchen! – Und ein Rosenkrieg! – Autorin Gina Greifenstein bot in der Mannheimer Stadtbibliothek mörderisch Unterhaltung zu leckeren Pfälzischen Tapas rund um den Tatort Weinland Pfalz!
„Ja“, das Programm „Noch mehr tödliche Tapas“ war seit längerer Zeit mal wieder KEIN wirkliches Kinderprogramm, sondern ausschließlich eine Veranstaltung für die Erwachsenen. Wir sind ja auch kein reiner Kinder- und Jugendklub, wie viele immer meinen. Wir sind ein Familienverein, der seinen Mitgliedern über das Jahr verteilt alle Genres anbietet. Und wir genießen daher sehr gerne, insbesondere in der kalten Jahreszeit das Lauschen literarischer Vorführungen und Theater; ein sehr wertvoller Schöngeist, der leider insbesondere bei der jüngeren Generation immer mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit verliert. Wobei, unter Anbetracht dessen, was unsere Kinder und Jugendlichen heutzutage in den Medien bereits in den frühen Morgenstunden, oder generell über den Tag verteilt zu sehen bekommen, da hätten sie auch problemlos dieser unheimlich „mörderischen“ Unterhaltungspräsentation Gina Greifensteins in der Außenstelle der Mannheimer Stadtbibliothek in Sandhofen beiwohnen können.
Vor zwanzig Jahren schrieb die Autorin ihr erstes Buch, ein Kinderbuch mit dem lustigen Namen „Der Nikolaus auf dem Hexenbesen“. Durch ihre Liebe zur regionalen Kulinarik schrieb sie zunächst einmal Koch- und Backbücher. „Ein Teig – 50 Kuchen“ sowie die Reihe „Pfälzer Tapas“ verkauften sich buchstäblich wie warme Semmel. Mitte des letzten Jahrzehntes verband Gina Greifenstein dann kongenial ihre Passion zum Kochen und Backen mit ihrer zweiten Leidenschaft, nämlich der, des Krimis. 2005 erschien ihr erster Roman „Tod macht erfinderisch“.
Seit dieser Zeit „mordet“ die Autorin jährlich unheimlich fleißig und voller Enthusiasmus sowie mit ausgesprochen sarkastischem Humor „Wie werde ich Witwe?“ und mit Hilfe der regionalen Spezialitäten „Metzelsupp“ entlang der Südlichen Weinstraße, getreu dem Motto: „Männer gebt fein acht, sonst werdet ihr ganz raffiniert um die Eck‘ gebracht!“
Im Laufe der Zeit erschien dann auch ihre Reihe über Paula Stern, eine fränkische Polizeikommissarin, die zusammen mit dem urpfälzer Bernd Keeser in der Südpfalz hochinteressante Morde aufklärt.
Auch in ihrem neuen und mittlerweile 6. Fall ermittelt Paula Stern zusammen mit ihrem Kollegen rund um einen Hochgenuss, nämlich den „QUETSCHEKUCHE“, der natürlich auch hier bei uns in der Kurpfalz kein Unbekannter ist, zumindest nicht als Täter. Eine tote Außerirdische treibt an Halloween im Swimming Pool eines angesehen Richters.
So begannen die Ermittlungen für Paula und ihren Kollegen Bernd Keeser auf einer verrückten Star-Treck-Party, bei der die Besucher ihre Idole sowie in Verhalten als auch in Kostümierung huldigten. Begleitet „vunn gonz genialem pälzische“ Dialekt und natürlich frischgebackenen Leckereien, machte uns die Autorin großen Appetit auf den weiteren Verlauf des Falles.
Sehr viele Liebe, Leidenschaft und Herzblut legte Gina Greifenstein in ihre Präsentation. So las sie ihre Geschichten nicht einfach nur vor, sondern sie stieg auch gleichzeitig in passender Verkleidung in die jeweiligen Rollen ihrer Protagonisten. Ihren Quetschekuche stellte sie dementsprechend in einem Star-Treck-Outfit vor. Als leckere Umrahmung des Abends gab es sowohl als Horsd’œufre, als auch während den Intermezzi und zum großen Finale der Vorlesung Pfälzer Tapas vom Feinsten. So erfreuten eine Kartoffel-Feldsalat-Pesto en Knoblauch, deftige Hackfleischbällchen mit Handkäse gefüllt sowie Pfälzer Saumagen auf Gurke und gen Ende ein Pfälzer Tiramisu mit in Rotwein und Kaffee eingelegten Löffelbiskuites unsere Gaumen.
Als Zweites versüßte uns die Autorin mit einer sehr unterhaltsamen „Kurzmord-Story“ rund um einen pensionierten Lehrer, der alsbald seine Liebe für das Kochen von Marmeladen fand, und auf diese Weise als Erdbeermarmeladen-König und Autor von Marmeladen-Büchern sogar TV-Karriere machte. Sein Wahn die unmöglichsten Kreationen zu erstellen, trieb ihn letztendlich in den Tod, denn mit dem Kochen der geliebten Rosen seiner Gatten, unterschrieb er quasi sein Todesurteil. Sein Marmeladen-Buch wurde allerdings post mortem zum absoluten Renner.
Ihr wahrlich herzergreifender Fall „Rosenkrieg“ zu der Kriminalgeschichten-Zusammenstellung „TATORT Weinland Pfalz“ von Angela Esser, markierte dann den Höhepunkt des unterhaltsamen Abends und stand übrigens unter dem Aspekt: „Auf welche verrückten Ideen Rosenzüchterinnen kommen, um am Ende vielleicht doch keinen Pokal zu erhalten!“
Wir bedanken uns ganz besonders bei Gina Greifenstein sowie bei der Leiterin der Stadtbibliothek Sandhofen Cordula Kiel und ihrem tollen Team, und freuen uns schon heute auf die nächste Ausgabe von „Noch mehr tödliche Tapas“.
Bilder: Alexander Höfer
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