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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(810) TSUSO & DRESSCODE

Chinesische Dschunken! – Japanische Kimonos und Gewänder der Tuareg aus der Sahelzone! – Das Völkerkundemuseum nahm uns auf eine künstlerische und modische Reise durch die Welt des letzten Jahrhunderts!

Erstmals waren wir zu Gast im Heidelberger Völkerkundemuseum. Der Grund, warum wir es erst jetzt geschafft haben, dieses großartige Museum zu besuchen, wird beim Anblick unseres großen Archives, das mittlerweile mit mehr als 800 Programmen und Projekten aufwartet, sehr deutlich. Man kann leider nicht immer und überall sein. Und man kann leider auch nicht immer alles machen, was man gerne machen möchte. Man muss sich entscheiden. So fiel der Wunsch unserer Kinder meist auf die Museen und Veranstaltungen in Mannheim und Ludwigshafen. Heidelberg wurde für sie erst mit dem Beginn der Corona-Zeit interessant, weil man in Heidelberg nur die Maske tragen muss, um sich die Ausstellungen anzuschauen und nicht, wie in Mannheim oder Ludwigshafen, einen PCR-Test, Schnelltest oder Impfnachweis vorlegen muss (?!?).

So können unsere Kids heuer das nachholen, was sie in den letzten Jahren versäumt haben, und dabei natürlich wieder ganz neue Sachen erleben und entdecken. Mit dem Besuch des Völkerkundemuseums stand aber auch die Horizonterweiterung mal wieder im Mittelpunkt unseres Programms, denn was TSUSO ist, das wussten wir bis dato noch nicht, und auf den Dresscode ließen wir uns natürlich im Vorfeld ebenfalls überraschen. „Ja, was genau ist TSUSO?“

    

TSUSO, das ist eine ganz besondere Form der Chinesischen Malerei auf Markpapier. Gemalt werden meist kleine Motive mit teils einfachen, aber ausdrucksstarken Hintergründen. Manche Bilder kaum größer als eine Briefmarke, aber handgemalt und fein säuberlich veredelt. Konturen und Umrisse gestochen scharf erkennbar. Teils zauberhaft, teils authentisch, spiegelten sich sowohl Personen als auch Objekte hinter den Einrahmungen.

Es erwarteten uns bildschöne Chinesische Hoheiten gemalt in prunkvollen und andächtigen Gewändern, aber auch Berufsvertreter (Stoffhändler, Hofdamen etc.) – Im Kontrast dazu, Dschunken aller Art. Eine Handelsdschunke, ein frivoles Vergnügungsboot, ja sogar ein Entenboot, das einst für die Zucht und den Verkauf diente, zierten die Wände des Museums.

Viele der kleinen Kunstwerke sind in Gouache auf Markpapier aus dem 19. Jahrhundert, dem Qing-dynastischen China. Ganze Serien aus 12 Bildern, die eine ganz eigene Geschichte erzählen. Möglich, dass sie die Vorgänger des heutigen Anime-Genres sind. Zumindest lassen sich ein paar Parallelen von damals zu heute erkennen.

 

Zum Schluss des ersten Teils der Ausstellung durften wir dann noch einen intensiven Blick auf die zauberhaften und wunderschönen Naturbilder, Blumen und Schmetterlinge werfen. Tief berührend präsentiert sich diese fernöstliche Kunst-Vernissage, die man stundenlang anschauen kann und immer wieder neue Details in ihr entdeckt.

Gleiches gilt für den zweiten Teil „DRESSCODE“. Hier entführten uns die Verantwortlichen auf eine modische Reise durch die Welt des letzten Jahrhunderts. Atemberaubende Schätze aus Stoff aber auch Kunstwerke aus Holz präsentierten sich uns in den Räumlichkeiten des oberen Stockwerks.

Majestätische Kimonos, bei denen man, wie bereits erwähnt, durchaus Vergleiche zu dem heutigen Anime-Genres ziehen konnte versetzten uns ins Staunen. Viktorias Jacke hatte von ihrer Formen- und Farbenpracht tatsächlich ganz starke Ähnlichkeiten aufzuweisen, wie die fast einhundert Jahre alten Originale der Ausstellung.

Kleider aus Afrika, Asien, dem vorderen Orient, aber auch aus Südamerika, thematisch geordnet und fein säuberlich ausgeschmückt mit vielen wissenswerten Informationen, der Geschichte des Landes oder der jeweiligen Region, und natürlich auch über die Bedeutung der Kleider und ihrer Herkunft.

Es gab also sehr viel zu lesen, um sich diese anspruchsvolle Ausstellung gänzlich zu verinnerlichen. Wir erfahren sehr viel über die Tuareg, ein Volk der Berber, die sich mit ihrer besonderen Kopfbedeckung primär vor den oft stark wütenden Sandstürmen der Wüste schützen.

Aber wir erfahren auch sehr viel Interessantes über die Kleiderwelt aus Ozeanien, eine Region, die für uns bisher unerschlossen blieb. Der Kleidungsstil der Menschen variiert dort zwischen Festkleidung oder der Alltagskleidung, die auf ein Minimum reduziert entweder mit Blättern, Gürtelbänder, Schamschürze für Frauen und einem Penisköcher aus Kalebassen oder anderen natürlichen Elementen besteht.

 

In Ozeanien liefen, was in unserer Kultur nicht wirklich vorstellbar wäre, sowohl Männlein als auch Weiblein bis Mitte des 20. Jahrhunderts „oben Ohne“ durch den Alltag. In den letzten 70 Jahren hat sich dieser Trend allerdings gewandelt, und heute glänzt diese Region mit bildschönen Baumwollkleidern und Hemden.

Wir bedanken uns ganz besonders bei den Kuratoren des Völkerkundemuseums für diesen tiefen Einblick in eine uns bisher noch unbekannte Welt sowie deren kulturellen Bräuche, und wir sind sicher, dass wir in Naher Zukunft wieder bei euch vorbeischauen werden, um weitere verborgene Besonderheiten und Schätze des Lebens auf dieser Erde erschließen zu können.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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Der eigentliche Schatz, den wir fördern müssten, ist die Begeisterung am eigenen Entdecken und Gestalten, das Tüftlertum, die Leidenschaft, sich mit etwas bestimmten zu beschäftigen. (Prof. Dr. Gerald Hüther) !

 

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