Du willst auch mitmachen?

Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(805) Die Prinzhornsammlung

Bizarre Bilder – Knallbunte Farbenkombinationen – Und Kunst in Einmachgläsern! – ANIMUS-KLUB-KIDS bewegten sich als Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie. Die Werke aus der Sammlung Kraft!

 

Der englische Musiker Peter Gabriel wurde einmal von einem Journalisten gefragt, ob er denn als Kind schon das besondere Talent hatte, Musik zu machen, also Instrumente zu spielen und das Singen zu erlernen. Darauf antwortete ihm Gabriel mit der hochinteressanten Gegenfrage: „Hatten Sie als Kind schon die besondere Begabung perfekt und akzentfrei Englisch zu erlernen? – Oder haben vielleicht alle englischen Kinder diese Hochbegabung perfekt und akzentfrei Englisch zu erlernen?

Diese geniale Antwort vermittelt eine ganz deutliche und sehr wichtige pädagogische und erzieherische Botschaft, nämlich diese: „Je früher und intensiver sich ein Kind mit etwas beschäftigt, das es liebt, desto besser wird es diese Sache später einmal als Erwachsener ausüben können.“ – Der Grund dafür, dass alle englischen Kinder perfekt Englisch sprechen und alle Deutschen Kinder perfekt Deutsch, ist einfach die Tatsache, dass sie diese Sprachen vom ersten Moment ihres Lebens, immer und immer wieder von ihren Eltern gehört und wenig später nachgeplappert haben.

Kinder lernen in erster Linie von ihren Eltern, also davon, was die Eltern mit ihnen machen und welche Möglichkeiten sie ihnen innerhalb der Erziehung und insbesondere in der Frühkindheit anbieten. „Bieten die Eltern den Kindern viel, dann erlernen die Kinder auch viel, bieten die Eltern ihren Kindern wenig, dann erlernen die Kinder auch wenig, und bieten die Eltern ihren nichts, dann erlernen die Kinder auch nichts, oder nicht viel und übernehmen unter Umständen nur die schlechte Angewohnheiten. „Es gibt keine dummen Kinder. Kinder werden ausschließlich von ihren Eltern, dem sozialen Umfeld und dem System zu dummen Persönlichkeiten erzogen“, oder um es einmal mit den Worten von dem Schweizer Pädagogen Jürg Jegge zu zitieren: „Dummheit ist lernbar!“

Die Eltern von Peter Gabriel erkannten schon sehr frühzeitig das Talent ihres Jungen und förderten ihn, dass er das Musizieren erlenen kann, wobei sie ihm dabei kein Instrument wirklich aufzwangen. Peter Gabriel konnte selbst entscheiden, welches Instrument er erlernen wollte. So entschied er sich aufgrund des wunderschönen Klanges für die Flöte, später kamen dann noch die Oboe und das Klavier dazu. Alles andere ist Musikgeschichte.

 

„Malen kann jeder erlernen!“ – So das Zitat unserer sehr guten Freundin und Mannheimer Künstlerin Lina Hristova. Und in der Tat. Malen kann wirklich jeder (erlernen). Der eine so, der andere so. Einfach nur den Stift in die Hand nehmen und anfangen zu malen. Dranbleiben, sich Mühe geben, Gesehenes, versuchen so gut wie möglich zu kopieren.

Ja, Malen ist kein Hexenwerk. Malen erfordert allerdings sehr viel Fleiß, Ruhe und insbesondere Muße sowie Anregungen, die man sich bei Besuchen von Ausstellungen oder Veranstaltungen und Erlebnissen holt, um die dabei gewonnen Eindrücke in eigene Kreativität einfließen zu lassen. Die Malerei ist nicht nur die Verwirklichung und der Ausdruck der Gedanken, Gefühle, sondern auch die Interpretation der eigenen Wünsche, Sehnsüchte und Ängste. Malen ist nichts andere als eine persönliche Therapie, die am Ende glücklich macht.

Deshalb wird die Malerei auch sehr gerne als therapeutisches Mittel eingesetzt, um kranken Menschen wieder mehr Zugang zur Realität zu ermöglichen, innere Ängste abzubauen und mehr Selbstverantwortung zu erzielen. „Ich male etwas. Ich mache etwas Schönes. Ich bin gut, usw.“

Malen schenkt dem Maler sehr viele positive Gefühle und wertvolle Güter, selbst auch dann, wenn seine Werke Düsterheit, Horror, Krieg und Weltuntergang widerspiegeln.

„Malen kann jeder (erlernen)!“ – Genau dieses Phänomen konnten wir auch bei unserem Besuch in der Heidelberger Prinzhornsammlung bewundern Hier sind sowohl in der Dauerausstellung, als auch in der aktuellen Sonderausstellung „Werke aus der Sammlung Kraft“  ausschließlich die Gemälde, Skulpturen und besonderen Kunstformen von psychisch kranken Menschen ausgestellt. Zwar wird in diesem Zusammenhang oft von „primitiver Kunst“ gesprochen, weil die Akteure keine wirklichen Künstler sind, sondern Laien, doch ihre Werke unterscheiden sich nicht viel, bis überhaupt nicht, von den großen, bekannten Persönlichkeiten unserer Zeit. „Ja zwischen Genialität und Größenwahnsinn liegt nur ein schmaler Grat“, so das berühmte Sprichwort, und wenn wir ehrlich sind, dann sind alle in irgendeiner Form ein bisschen verrückt. Und zwar jeder auf seine besondere Art und Weise. Der eine so, der andere so.

Bizarr, farbenfroh, skurril, abgefahren, Paradox, teilweise nachdenklich, teilweise zum Lachen und regelrecht zum Schreien. Es ist eine schöne Ausstellung, die zeigt, dass jeder etwas Schönes erzielen kann, wenn er es wirklich möchte. Unser Motto: „Ich will etwas – Ich kann etwas – Ich mache es!“, spiegelt sich auch hier wider. So ist diese Vernissage auch eine Motivation heute Abend selbst den Stift in die Hand zu nehmen, und die Ideen, die Fantasie, die Gedanken und die Wünsche in eigene Kreativität zu verwandeln. Und wer weiß, vielleicht malt unser Daniella einen schwangeren grünen Regenschirm auf einer Entbindungsstation.

Die Werke von psychisch kranken Menschen auszustellen, um sie so an unserer eigentlich sehr wertvollen Gesellschaft wieder unmittelbar teilhaben zu lassen, ist eine sehr ehrenwerte Idee.

Wir bedanken uns sehr bei den Machern und Kuratoren dieser großartigen Ausstellung, bei der wir neben tollen Öl-Gemälden unterschiedlicher Genres auch außergewöhnliche Skulpturen bewundern durften, die uns an die berühmten finnischen Mumins erinnerten sowie genial gestaltete Einmachgläser, gefüllt mit kostbaren und wirren Schätzen.

   

So gehen wir auch nach dem Besuch dieser Vernissage mit einer großen Lebensbereicherung nach Hause, eine Lebensbereicherung, die uns sehr viel Kraft schenkte, diese kranken Zeiten gesund zu überstehen.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

Diese Berichte könnten euch auch interessieren:

Schneebälle anstatt Kühe! Wir sind hier Confluence Sangam Technoscapes

 

Mobile Kinderwelten Utopia Reiselust Reife Früchte
IMG_7434 IMG_4518

 

 

ANIMUS KLUB

Kunst kann jeder!

„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann freuen wir uns sehr über jedes „Like“ und jede Teilung auf Facebook. Vielen lieben Dank.