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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(806) Der Botanische Garten

Carex ornithopoda – Festuca gautieri – Miscantus sinensis und Phyllostachys vivax – Oder ANIMUS-KLUB-KIDS lernen und entspannen zwischen Vogelfuß-Segge, Bärenfell-Schwinger, Silber-Chinaschilf und Zauberbambus!

Der Botanische Garten in Heidelberg gehört zu den ältesten Gärten seiner Art. 1593 erbaut, erfreut er sich heute an Hunderten Bäumen, Blumen, Gräsern, Kräutern und Pflanzen, die die Besucher teils in fantasievollen Beeten erwarten, teils in einem dschungelähnlichen Ambiente.

Seit langem steht der Besuch dieser Naturattraktion der Metropolregion Rhein-Neckar schon auf unserem Wunschzettel. Allerdings kam bisher immer wieder etwas dazwischen. Einmal das Wetter, ein anderes Mal ein Interview und zu guter Letzt natürlich auch Corona. „Warum sich bei einem Inzidenzwert der höher als 50 ist keine Besucher im Garten aber dennoch auf der anliegenden Straße aufhalten dürfen, und der Garten dann nur noch für die Mitarbeiter der Uni Heidelberg zugänglich ist, erschließt sich uns von der Logik her genauso wenig, wie einst die Tatsache, dass die Stadt Mannheim im letzten Jahr die Laufbahn des Unteren Luisenparks sowie die dazugehörige Rasenfläche sperrte, aber wir dann trotzdem oberhalb über den Spazierweg joggen durften, also um die Laufbahn herumlaufen, war erlaubt. (?!?)

Vor ein paar Wochen, also noch lange vor dem neuen radikalen Lockdown der Bundesregierung, hatten wir dann allerdings Glück, diesen wunderschönen und lehrreichen Garten endliche einmal in Augenschein nehmen zu dürfen. Und dieser Besuch hat sich mehr als gelohnt. Zwar waren die Schauhäuser aufgrund von Corona geschlossen, aber allein der riesige Außenbereich hat schon eine ganze Menge Wissenswertes zu bieten.

Sehr aufwendig gestaltet, haben die Macher und Liebhaber jede noch so kleinste Pflanze, sowohl mit dem lateinischen Fachbegriff als auch mit der deutschen Bedeutung beschriftet. So können die Besucher und insbesondere Jugendliche, die eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner absolvieren, diesen Garten auch als Lern-Oase verwenden.

 

Demensprechend erwarteten uns absolut unaussprechliche Schilder, wie zum Beispiel gleich hinter dem Ophiopogon japonicus (Japanischer Schlangenbart) der Phyllostachys vivax. Regelrecht verzaubert von der natürlichen Härte der mächtigen Bambus-Stäbe, begann dann unsere äußerst anspruchsvolle Reise durch einen Garten, der auf uns gleichzeitig eine sehr entspannende Ruhe ausstrahlte. Weg vom Alltagsstress und dem medialen Wahnsinn, hin zur Stille, der Besinnung und natürlich auch hin zum Leben.

Viele Pflanzen und Kräuter, die wir im Umgangssprachlichen oft als „Unkraut“ bezeichnen, wie zum Beispiel die Carex ornithopoda oder der Miscantus sinensis, konnten wir hier in einem ganz anderen Licht betrachten, denn das sogenannte Unkraut, das wir sehr gerne in Hof und Garten entfernen, ist sehr wichtig für die Natur und insbesondere für die Tierwelt. Viele dieser „Un-Kräuter“, wie zum Beispiel die Brennnessel haben heilsame Wirkungen und sind daher sehr gut für die Gesundheit. Aus Kräutern kann man Tee und Salben gewinnen, aber auch Medizin machen.

Einige Pflanzen wie zum Beispiel der Geranium pratense (Wiesenstorchschnabel), der Erodium manescavi (Pyrenäen-Reiherschnabel), die Sedum rupestre (Felsenfett-Henne) oder die Fuchsia magellania (Scharlach-Fuchsie) haben sehr lustige animalische und ornithologische Namen, so dass wir hin und wieder das Gefühl hatten nicht in einem Garten, sondern in einem Zoo oder in einem Vogelkäfig zu sein. Andere Pflanzen wiederum, wie der Brassica oleracea (Rosenkohl / Kohlrabi) waren uns natürlich bekannt.

Geschützt hinter einem Arisarum vulgare (Gemeiner Krummstab) befand sich in Mitten des Gartens ein riesiger Teich mit vielen verschiedenen Wasserpflanzen. Dieser erweckte natürlich unser uneingeschränktes Interesse und wir kamen in den Genuss der Juncus ensifolius (Zwergbinse) sowie der Caltha pulustris (Sumpfdotterblume).

Ein paar Minuten in sich gehen, den Teich intensiv betrachten und das Ambiente tief verinnerlichen. Unser Besuch war vor allem eine Reinigung für die schwer gepeinigten Kinderseelen, die derzeit am Meisten unter den Maßnahmen leiden.

Danach wollten unsere Kiddies erst mal ein bisschen auf der gigantischen Xanthocyparis nootkatensis (Hootka-Scheinzypresse) klettern und chillen, bevor wir mit dem zweiten Teil der Gartenerkundung weitermachten.

Spannende Arundo donax (Pfahlrohre) und eine Trachycarpus fortunei (Chinesische Hanfpalme) erweckten hier unsere Aufmerksamkeit. Der Botanische Garten lädt vor allem Kinder und Jugendliche ein, ihn gänzlich zu erforschen. So mussten unsere Kids hier und da auch mal auf dem Boden herumkrabbeln, um die Schilder überhaupt lesen zu können.

Das Finale unseres Besuches machten passend zu der Jahreszeit die Paeoniaceae (Pfingsrosengewächse) oder genauer gesagt die Paeonia tenufiola (Netzblatt-Pfingstrose), die Paeonia mascula (Korallen-Pfingstrose) sowie die sehr seltene Form der Pfingstrose, die Paeonia broteroi in einem speziell dafür angelegten Bereich.

Beim Abschied noch einmal kurz den Thuja plicata (Riesenlebensbaum) dankbar umarmen, und dann mit dem Wissen nach Hause gehen, dass man eine Oenothera odorata (Duftende-Nachtkerze) nicht wirklich anzünden kann. Wir bedanken uns für diesen farbenfrohen Einblick in ein sehr anspruchsvolles Wissensgebiet, in das wir in naher Zukunft noch des Öfteren eintauchen werden, um die Namen der vielen Blumen, Kräuter und Pflanzen zu erlernen.

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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