„Wie kommt Wasser in die Kunst?“ – Oder – „Wie murmele ich mir mein Kunstwerk?“ – Großartige ABSTRACT-LOOP-AUSSTELLUNG inspiriert ANIMUS-KLUB-Kids mit moderner Kunst!
Es war wieder einmal „genial!“ – Nicht nur die spannende Führung durch die neue, bunte und für Kinder sehr interessante und ansprechende Ausstellung „Abstract Loop“, sowie der anschließende Workshop „Wie kommt Wasser in die Kunst?“ – von der Museumspädagogin Anja Guntrum, sondern vor allem auch die Tatsache, dass es wieder einmal genau an dem Tag regnet, wenn wir mit unseren Kindern ein Museum besuchen.
Viele Mühle und Detailverliebtheit haben die Verantwortlichen wieder einmal in ihre Ausstellung gelegt, und so präsentiert sich „Astract Loop“ auch sehr kindgerecht und unglaublich fantasieanregend. Die Ausstellung deren Schwerpunkt auf den Werken von den beiden österreichischen Künstlern Marc Adrian, Helga Philipp, sowie dem mehrmaligen Documenta-Teilnehmer Richard Kriesche liegt, präsentiert konstruktive und konkrete Kunst der Neuzeit, die sowohl radikale als auch figurative Bildinhalte vermitteln.
Zentral sind dabei auch Kunstwerke von Gerwald Rockenschaub, die je nach ihrer Betrachtung sowohl die Farbe, als auch ihre Form verändern, und einen dreidimensionalen Effekt erzielen. So hat der Betrachter häufig das Gefühl, dass sich das Bild bewegt, wenn er sich bewegt. Rockenschaub präsentiert hier eine ganz eigene Form von Spielart, Op-Art und Kinetik. Erzielt wird dieser Effekt mit Acrylglas, das bei einigen Ausstellungsstücken so genial angebracht ist, dass selbst sogar Sonnenauf- und Untergang dargestellt werden, oder Objekte ins Nichts verschwinden.
Auch eine interessante Form der Dreidimensionale, die dadurch erzeugt wir, indem mehrere Glasplatten mit gleichen aber verschieden-großen Objekten angeordnet wurden, faszinierte die Kinder, und brachten sie zum Rätseln wie dieser räumliche Effekt zustande kommt.
Wenig später verwandelte sich auch ein Bild, auf dem nur verschiedenfarbige und verschiedengroße Striche angeordnet waren, zu Landschaften, Flüssen, Feldern und Wäldern, und Anja Guntram brachte den Kindern auch noch die richtige Betrachtungsweise eines Akt-Bildes der Erna-Ausstellung bei, das vier im Adam- und Evakostüm bekleidete Menschen in der freien Natur nach dem Baden auf einem Stein sitzend zeigte.
Mit diesen vielen Eindrücken ging es dann ins Atelier, um das Gesehene in eigene Kunst zu verwandeln. Hierfür hatte Anja Guntrum unterschiedliche Motive zum Gestalten vorbereitet. Zum einen konnten die Kinder ihre Kunstwerke mittels Murmeln erstellen. Sprich, es wurden sehr flüssige Kleckse in verschiedenen Farben auf ein Papier getropft, und danach in einem Deckel mehrere Murmeln hin- und her bewegt, sodass dadurch die Farben in interessante Konturen verwandelt wurden. Das war natürlich ein Heidenspaß für die Kiddies, und so wollte auch fast jedes Kind ein solches Bild erstellen.
Als Zweites gab es die Möglichkeit Bilder zu rollen. Das heißt die Kinder konnten auf einem speziellen Papier ein Motiv mit Wachmalstiften aufmalen, und bekamen danach einen kleinen Farbroller, um so eine Hintergrundfarbe auf das Bild aufzutragen.
Die beiden anderen Gestaltungsmöglichkeiten, waren etwas aufwendiger, als die ersten beiden. Hier konnten die Kinder entweder Landschaften und Objekte aus Tonpapier gestalten, oder eine Handpuppe aus Holz und Stoff anfertigen. Beides eher Herausforderungen für die älteren Kinder, da diese beiden Dinge die komplette Dauer des Workshops in Anspruch nahmen.
Demensprechend entschieden sich auch die kleineren Künstler für die beiden ersten Methoden, und rollten einerseits ganz kräftig viele Murmeln durch den Karton, und andererseits versahen sie mit dem Farbroller ihre Wachsmalzeichnung mit einem passenden Hintergrund. Dabei entstanden teils lustige, teils naturbezogene aber auch „blutrünstige“ und „horrorähnliche“ Gemälde, die in ihrer Abstraktion nicht zu übertreffen waren.
Sehr viel Geduld und eine durchweg ruhige Hand waren erforderlich, um die Landschaften zu erstellen. Hier mussten die Kinder zunächst einmal die Konturen auf Tonpapier aufmalen, und danach sorgfältig ausschneiden. Hier entstanden interessanter Weise auch ein paar Wechseliere, also Bilder, die zweideutig sind, je nach dem von welcher Seite aus man sie betrachtet. Die interessante Führung durch die Ausstellung trug also sofort im Kleinen sichtbare Früchte.
Neben bildschönen Landschaftsbildern, die auch schon eine räumliche Komponente in sich verinnerlichten, kamen zum Ende ebenfalls zwei ganz tolle Handpuppen zum Vorschein, die uns mit uns mit einem ganz sympathischen Lächeln angrinste.
Begleitet von diesem sympathischen Lächeln verabschiedeten wir uns wieder bedankend bei Anja Guntrum, die uns einmal mehr einen kreativen Workshop angeboten hat, von dem wir stolz eigenen Kunstwerke mit nach Hause nehmen konnten.
Bilder: Alexander Höfer
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