1.000.000 Noten für MEHR Licht auf dieser Welt! – ANIMUS-KLUB-Kids im musikalischen Kaleidoskop der Super-Rock-Band TRANSATLANTIC!
Sehr kurzfristig ging der Wunsch unserer Kinder in Erfüllung, die Super-Rock-Band TRANSATLANTIC zu interviewen. Jetzt werden sicherlich einige Leser fragen „TRANSATLANTIC? – Wer ist denn das bitteschön? – Diese Gruppe habe ich ja noch nie gehört?“, oder „Wieso ist das denn eine Super-Rock-Band?“ – Die kommerziellen Hörer, also diejenigen, die Musik ausschließlich nur im Radio oder auf den bekannten Musik-Kanälen im Fernsehen konsumieren, werden diese Gruppe wahrscheinlich nicht kennen. Aber diejenigen, die sich für Musik interessieren oder selbst Rockmusik machen, kennen diese Formation natürlich sehr gut, und werden jetzt sicherlich alle ein bisschen neidisch werden, dass wir unseren Kindern und Jugendlichen ein Treffen mit diesen vier Ausnahmemusikern und Instrumentalvirtuosen organisiert haben.
Bevor wir allerdings auf das Interview zu sprechen kommen, möchten wir den Lesern zuerst einmal diese vier musikalischen Koryphäen vorstellen, die vor 14 Jahren mit „TRANSATLANTIC“ ein einmaliges Projekt ins Leben riefen, das sich im Laufe der Zeit zu einer selbständigen Band entwickelte.
TRANSATLANTIC, das sind von links nach rechts der Sänger, Keyboardspieler und Gitarrist Neal Morse (ex Spock’s Beard, Flying Colors), der Sänger und Gitarrist Roine Stolt (The Flower Kings, Agents of Mercy), der Bassist Pete Trewavas (Marillion, Edison’s Children) und der Schlagzeuger Mike Portnoy (ex Dream Theater, Big Elf, The Winery Dogs uvm.)
Zusammen haben diese vier Workaholics seit dem Bestehen von TRANSATLANTIC, also in den letzten 14 Jahren – zählt man sämtliche Solo-Werke und Projekte zusammen – Musik für sage und schreibe 66 Studio-Alben komponiert und produziert.
Auch ihr aktuelles Album „Kaleidoscope“ wurde wieder von allen renommierten Musikzeitschriften sehr hoch gelobt, und im Januar von der Redaktion des „eclipsed“ Musikmagazins völlig zu Recht zum Album des Monats gewählt. Dementsprechend hoch stieg das Album in die Deutschen Charts ein, und kletterte in der ersten Woche bis auf den 6. Platz, bzw. erreichte in England sogar Platz 4.
Mike Portnoy wurde zusätzlich noch von 1995 – 2006, also 12 Jahre in Folge als bester Schlagzeuger der Welt (!) ausgezeichnet. Normalerweise müsste eigentlich jedes Kind und jeder Jugendliche, der wirklich leidenschaftlich und passioniert Schlagzeug spielt einen Luftsprung machen, bzw. im Dreieck hüpfen, und alles stehen und liegen lassen, wenn er die Möglichkeit bekäme, dieses Ausnahmetalent persönlich kennenlernen zu dürfen.
Doch die Zeiten und auch die Prioritäten der Menschen (der Gesellschaft), so hat es zumindest den Anschein, haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten spürbar verändert, wie das die Band auch immer wieder in ihren musikalischen Geschichten und hoffnungsvollen Texten zum Ausdruck bringt. „Ja, wir brauchen wirklich alle ein bisschen MEHR Licht, um die traurige Dunkelheit aus unserem monotonen und extrem stressigen Alltagsleben zu verbannen, und wir sollten wirklich alle eine Kerze anzünden, um dieses Dunkel für immer wegzuwaschen“, so die Botschaft des Songs – We all need some light“.
Aber nicht nur die Zeiten, sondern auch das Leben, oder besser gesagt die Interessen der Menschen am eigentlichen Leben, sowie an den bedeutsamen Feinheiten, die es generell reicher und erfüllter machen haben sich offenbar ebenfalls ganz entscheidend gewandelt. Vieles, gerade die kreativen und schöngeistigen Bereiche, wie „Geschichte, Kunst, Kultur, Literatur, Malerei, Schauspielerei, Theater oder eben auch die Musik, scheinen gegenwärtig oft so bedeutungslos. Selbst sogar das Bemerkenswerte und Weltbeste in diesen Genres verbleichen regelrecht wertlos, und da dieses augenscheinlich inhaltsleere und anspruchslose Bewusstsein der modernen „Einknopfdruckgesellschaft“, ebenfalls unmittelbar zur Folge hat, dass auch das emotionale Herz des Zuhauses vieler Familien heutzutage häufig nur noch so schwarz wie der Himmel bei Nacht ist – Black as the sky – fuhren wir erstmals auf ein Konzert, begleitet von der tiefen Betroffenheit und der entsetzlich schmerzhaften Wahrheit, dass einige Eltern ihren Kindern am Konzerttag die Teilnahme an diesem fantastischen Projekt untersagten, und ihnen damit die einmalige Chance raubten, diese vier außergewöhnlichen Charaktere kennenzulernen.
„Passiert das alles wirklich? – Geschieht das alls wirklich? – Ist das tatsächlich real, was unser Verstand hier sieht? – Und kommt es bald zum Äußersten? …“ Diese Worte aus der Textzeile des Songs „Is it really happening!“, drückten exakt unser Gefühl in dem Moment aus, als wir dem Tourmanager Randy George diese zum Taschentücher zückende Mitteilung überbrachten, dass wir anstatt mit sechs Kindern, leider nur mit zwei Kindern zum Interview anreisen konnten. „Ja, auf der dunklen Seite des Lebens, da gibt es wirklich sehr viele Zeiten des Leidens, wie wahr, aber wenn sich das Blatt wendet, dann werden wir aus all diesen Dingen vielleicht etwas lernen!“, so der ganz große Wunsch der vier Musiker, in dem Song „Rose Colored Glasses“, einem Lied aus dem Vorgängeralbum „The Whirlewind“.
Aber gerade diese vier charakterstarken Persönlichkeiten wissen sehr gut, wie es derzeit um die Interessen der allgemeinen Bevölkerung, sowie um die Dankbarkeit und Wertschätzung des Guten auf unserer Welt steht, bzw. wie viel Arbeit es für deutsche Kinder gewesen sein musste, spezielle Fragen für ein Interview auf Englisch vorzubereiten und einzustudieren, und daher war es für sie auch eine absolute Selbstverständlichkeit unseren beiden Jungs ein exklusives Interview über ihre langjährige Karriere und ihr neues Album zu geben.
Das Interview
KALEIDOSCOPE in Karlsruhe
Das grünfarbene Kaleidoskop des neuen Albums erschien gegen 20.15 Uhr auf der großen Videoleinwand, des ausverkauften Karlsruher Substages und bewegte sich ganz geschmeidig im Takt zu einer klassischen Melodie, bei der man sofort einige musikalischen Fragmente des aktuellen Albums heraushören konnte. Obwohl das Licht im Saal immer noch erleuchtet war, stieg die Spannung unter den Zuschauern ins Unermessliche, denn schließlich waren ja seit dem letzten Stelldichein dieser Super-Rock-Gruppe in Karlsruhe auch schon wieder 12 Jahre ins Land gegangen. Langsam und stetig vergrößerte sich das grüne Ornament zu der parallel immer etwas lauter werdenden Musik, und warf damit unmittelbar seine Schatten voraus. Obwohl die Zuschauer jede Sekunde damit rechneten, dass das Licht im Saal ausgehen würde, passierte erst einmal gar nichts, außer dass das Kaleidoskop weiter die Aufmerksamkeit der Zuschauer ganz tief in seinen Bann zog.
Gute 15 Minuten spannte die Band ihre Zuschauer auf die Folter, bis endlich begleitet zu dem bombastischen Intro des neuen Albums das Licht ausging, und Mike Portnoy mit einem heftigen Trommelschlag das Konzert einläutete. Mit „Out of the Blue“ als Hors d’œuvres startete die transatlantische Beletage des Progressiv-Rocks ihr musikalisches 7-Gänge-Menü. Sekunden später wirbelten und zwirbelten die hochkarätigen Musiker unglaublich energiegeladene, hartrockige Riffs und pfeilschnelle Soli, sowie komplexe Soundstrukturen aus ihren Instrumenten. Sechs Minutenlang passierte auf der Bühne so viel, dass sowohl die Zuschauer, als auch die Pressefotografen überhaupt nicht wussten auf welchen Musiker sie sich konzentrieren sollten.
Erst nach der Ouvertüre des 25-minütigen Songs setzte mit dem zweiten Teil „The Dreamer And The Healer“ die etwas ruhigere und meldoischere Phase ein, und die Zuschauer waren in den nächsten fünf Minuten einfach nur hin- und hergerissen von Neal Morse und seiner wunderschönen Stimme, sowie den angenehmen floydigen Gitarrenklängen, die Roine Stolt einfach so mir nichts dir nichts aus dem Ärmel zauberte. Erst jetzt viel auf, dass die Band auf ihrer diesjährigen Tour im Hintergrund noch von einem fünften Genie, nämlich keinem Geringeren als dem Multi-Instrumentalisten und Sänger Ted Leonard (Spock’s Beard, Enchant und Thought Chamber) unterstützt wurde. Geisterhafte und unheimliche Stimmen ertönten zu coolen, teils harten, teils jazzigen Drum-Sounds, und die Band fing wie gewohnt an, sich auf allerhöchstem Niveau durch nahezu sämtliche Musikgenres zu spielen. Unaufhaltsam und mit geballter Power sowie riesiger Spielfreude zelebrierte die Band ihre Musik in einer technisch derartig hohen Präzision, bei der selbst sogar sehr gute Musiker nur noch Bauklötzer gestaunt hätten. So riss diese enorme Energie nicht nur uns mehr als einmal vom Stuhl, sondern auch den Schlagzeuger Mike Portnoy, der wie immer gut ein Viertel des Konzertes im Stehen verbrachte, und dabei hin und wieder auch seine rund 25 Becken und High-Hats mit den Füßen spielte.
Nach einem frenetischen Beifallsturm, präsentierte das musikalische Bündnis mit dem 18-minütigen „My New World“ aus dem 2000’er-Debüt-Album den nächsten Hochkaräter. Auch in diesem Long-Song spielte sich die Band wieder, begleitet von dem einprägsamen Refrain „My new world is spinning me around“, durch unzählige Musikrichtungen, und ließ dem Zuschauer ebenfalls wieder kaum Zeit zum Luftholen, so groß war das Staunen darüber, was diese Musikathleten hier auf der Bühne für eine eindrucksvolle Show abzogen.
Erst nach knapp 55 Minuten gönnte sich die Band mit dem ruhigen und hymnischen dritten Titel „Shine“, die erste künstlerische Verschnaufpause. Der durchaus radiotaugliche Song aus dem neuen Album – wäre er nicht auch fast acht Minuten lang – ist bisher der erste Titel, bei dem alle vier Musiker jeweils im Wechsel den Lead-Gesang übernehmen. Die wunderschön harmonierende und präzise Mehrstimmigkeit des Gesanges innerhalb des Refrains vermittelte ein bisschen das Flair der Siebziger Jahre und erinnerte ein auch wenig an die Eagles, die das bis heute noch ganz meisterlich beherrschen.
Im Anschluss daran versetzte die Ouvertüre von „The Whirlwind“ die Konzertbesucher in einen riesigen Jubelsturm, und wir waren fortan alle gespannt darauf, ob die Band dieses fast 80-minütige Referenzwerk des Progressiv-Rocks auch heute in seiner vollen Länge aufführen würde. In einer Orkanstärke von gut „1.000 Hektopascal“ fegte den Zuschauern dann allerdings „nur“ ein knapp 40-minütiges Exzerpt dieses musikalischen Wirbelsturms durch die Gehörgänge.
Exzellent aufeinander abgestimmt und hin und wieder auch total abgefahren agierten die Musiker an ihren Instrumenten, und präsentierten dabei auch die bereits schon oben erwähnten Songs „Rose Colored Glasses“ und „Is It Really Happening“, bei denen vor allem das sensitive Bass-Spiel von Pete Trewavas voll zu Geltung kam.
Nach dieser heftigen Orkanböe war allerdings wieder Ruhe angesagt, und ein akustisch-elektrisches Flamenco-Gitarrenduell zwischen Neal Morse und Roine Stolt eröffnete den wunderschönen Song „We all need some light“. Die tiefe Traurigkeit darüber, dass einige unserer Kinder nicht bei diesem großartigen Ereignis dabei sein durften, setzte wundersame Kräfte in uns frei, und wir sangen zusammen mit den 2.500 Zuschauern die positive Botschaft dieses Titels so laut wir konnten mit, in der großen Hoffnung, dass diese wahren Worte in naher Zukunft vielleicht von der Bevölkerung erhört werden könnten.
Das Lied war gerade fertig, als schon die harten und dampfenden Drum-Beats von „Black as the sky“ ertönten. In einem Wahnsinnsduell zwischen Mike Portnoys Schlagzeuggewitter und den pfeilschnell-melodiösen Keyboardsoli von Neal Morse brodelte es auf der Bühne von nun an wie in einem Hexenkessel. Mit richtig lautstarken Stakkatosalven prügelte sich der Schlagzeuger durch diesen relativ „kurzen“ 7-minütigen Dampfhammersong, und warf im Intermezzo sogar noch genau im Takt der Musik ein ihn offensichtlich störendes High-Hat von der Bühne.
Das Finale des offiziellen Konzertes machte dann der 32-minütige Titeltrack „Kaleidoscope“. Auch bei diesem Werk agierten die Musiker wieder durchweg in vielen unterschiedlichen Musikrichtungen, bestehend aus „Klassik, Rock, Prog, Hard-Rock, Art-Rock, Jazz, Sixties, Seventies, Songwriting und Freestyle etc.“ Dementsprechend frenetisch wurde die Band am Ende von den Zuschauern gefeiert und wieder zurück auf die Bühne beordert.
Mit einem Medley der beiden Songs „All Of The Above“ und „Stranger In Your Soul“, gab es noch eine fast 30-minütige Zugabe. Danach war allerdings Schluss, und unsere beiden Jungs verließen sehr zufrieden und unglaublich bereichert davon am heutigen Abend fünf Ausnahmemusiker gesehen und kennengelernt zu haben ein Konzert, das wirklich keine Wünsche offen ließ.
Bleibt dem ANIMO wieder einmal zum Schluss nur noch, sich in aller Form bei Neal Morse, Mike Portnoy, Roine Stolt und Pete Trewavas, sowie dem Tourmanager und Bassisten der Neal-Morse-Band Randy Georg dafür zu bedanken, dass sie unseren Kindern ein einmaliges Erlebnis beschert haben, das sie ihr ganzes Leben lang immer in sehr guter Erinnerung behalten werden. Die handsignierten Farbfotodrucke, sowie die hochwertigen 3D-Kaleidoskop-Karten, und natürlich auch die von den Fans begehrten und „unbezahlbaren“ Originalschlagzeugstöcke von Mike Portnoy, inklusive der neuen „2-DVD-3-CD-Monumentum-Live-Edition“ von Neal Morse, welche die beiden Jungs ebenfalls als lebenslange Geschenke mit nach Hause nehmen durften, werden sie ebenfalls immer wieder aufs Neue an diesen unvergesslichen Moment erinnern.
Is it really happening?
Diese Berichte könnten euch auch interessieren:
The HOOTERS | Ray Wilson | Nasreddin Hodscha | Андрей Усачёв |
Thai Nitan | Barbe Neige | Yalanci Coban ve Ali Baba | Barbara van den Speulhof |
ANIMUS KLUB
Jugendarbeit im Kaleidoskop!
„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann würden wir uns über euer „Like“ und einen Kommentar auf Facebook sehr freuen. Vielen Dank