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(641) Europäer im Gespräch

Ohne Grenzen zusammenleben, oder doch lieber autonom? – Dr. jur. Jochen Wilhelm zeigte im DAI anhand des Paradebeispiels Südtirol, dass sogar beides möglich ist!

Das Zusammenleben, insbesondere das Zusammenleben in Europa scheint schwierig. Zu viele Identitäten, zu viele Sprachen, zu viele kulturelle Unterschiede und Besonderheiten. Während die Politik einerseits die Vision verfolgt Europa zu vereinen, separieren sich einige Staaten und kämpfen mit aller Kraft um ihre Autonomie. Der Zenit ist derzeit sicherlich der Brexit, der geplante Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union, aber auch die Katalanen kämpfen in Spanien für ihre Unabhängigkeit.

Dabei könnte das Leben, bzw. das Zusammenleben eigentlich so einfach sein. Überhaupt: „Ist es nicht völlig egal, welcher Nationalität, welcher Religion oder welchem sprachlichen Kulturkreis man angehört?“ – Offensichtlich nicht, und irgendwie ist dadurch alles sehr kompliziert; oder anders ausgedrückt, der Mensch ist in der Tat ein hochkompliziertes und komplexes Wesen. Vielleicht denkt er auch zu viel über Dinge nach, die für ihn persönlich wichtig ,oder von großer Bedeutung sein könnten; warum auch sonst, also aus welchen Gründen, sollte er zum Beispiel einen erbitterten Krieg um einen „dummen“ Grenzstein führen, dabei Tausende von Todesopfern in Kauf nehmen, oder sich darum streiten, welcher Nation ein Berg gehört? – Mit Verlaub, der Berg gehört eigentlich nur der Mutter Natur. Dem Berg ist es egal, in welchem Land er steht, oder welche Nationalität man ihm zuschreibt. Dem Menschen offensichtlich nicht.

Eigentlich könnten wir uns ein gutes Beispiel an den Hunden nehmen. Ihnen ist es egal, aus welchem Land sie kommen, oder in welchem Land der Baum oder der Türpfosten steht, der ihnen so sympathisch ist, dass sie ihn mit Freude markieren. Ein deutscher Hund würde niemals dafür kämpfen, dass nur deutsche Hund an den Baum pinkeln dürfen. Er würde auch niemals eine Armee aus deutschen Hunden bilden, um zum Beispiel polnische Hunde zu töten, damit diese nicht mehr an den deutschen Baum pinkeln können.

Mit Verlaub, Floh, der Ungarische Dorfdackel unseres Vorsitzenden hat überhaupt kein Problem damit, wenn sein slowakischer Artgenosse und Freund Sammy an einen deutschen Baum pinkelt, noch würde er ihn davon abhalten oder gar töten. Aber wir Menschen, wir machen das. Wir beanspruchen seit Jahr und Tag Gebiete und Territorien für uns, versehen sie mit „Nationalitäten“ oder machen Regionen „katholisch, evangelisch, muslimisch etc.“ – Wir führen Normen, Werte, Gewohnheiten und Regeln ein, und bezeichnen diese als zwingend und absolut richtig. Ja, wir sind sogar bereit für diese gerade erwähnten Dinge zu töten und zu sterben. Vielleicht machen auch gerade diese Tugenden und Vorschriften das Zusammenleben so schwierig, bzw. die Vorurteile und Feindbilder so groß.

Tatsächlich ist das Zusammenleben nicht wirklich einfach, wenn in einem Land oder in einer Region mehrere Sprachen gesprochen werden. Die Sprache – das miteinander sprechen, den anderen verstehen können – ist ja der wichtigste Faktor des Zusammenlebens.

Anhand des gelungenen Beispiels von Südtirol, machte uns der Jurist und Experte dieser Region Herr Dr. jur. Jochen Wilhelm heute Abend im DAI deutlich, dass ein Vereinen verschiedener Sprachen und Kulturen auch anders und friedfertig gehen kann, und ein Zusammenleben gut funktioniert, wenn die Menschen es wirklich wollen, und wenn die Politik die richtigen Grundvoraussetzungen dafür legt.

In Südtirol leben schon seit Jahren Deutsche und Italiener friedvoll in Italien zusammen. 62% der dortigen Bevölkerung spricht Deutsch. 23% sprechen Italienisch. Knapp 4% Ladinisch.

Den Grundstein für die Autonomie und das friedfertige Zusammenleben wurde nach dem 2. Weltkrieg am Rande des Pariser Abkommens gelegt, in dem Österreich bis heute eine Schutzfunktion für diese Region übernimmt. 1972 trat das zweite Autonomiestatut in Kraft, in dem sehr viele Maßnahmen von der Almwirtschaft bis hin zur Zweisprachigkeit geregelt waren, die binnen zwei Jahren umgesetzt werden sollten. Die Umsetzung dauerte allerdings ein bisschen länger als geplant. Erst Anfang der Neunziger waren gut 85% der Auflagen erfüllt, und seither genießt die deutsche Minderheit in Südtirol die höchste Autonomie.

Die Hauptgründe dafür, dass es in dieser Region Europas bis heute so ruhig blieb, sah der Jurist und promovierte Völkerrechtler Dr. Jochen Wilhelm nicht nur darin begründet, dass Österreich, wie bereits schon erwähnt, bis heute eine Schutzrolle für das Land übernimmt, sondern dass auch 90% der Steuereinnahmen im Südtirol bleiben, und mit den restlichen 10%, die das Land an Rom abführt, Schulen, Kindergärten, Pädagogen und Beamte bezahlt und finanziert werden.

Die offizielle Amtssprach in Südtirol ist Italienisch, wobei auf den Ämtern aus paritätischen Gründen beide Sprachen gesprochen werden und Formulare ebenfalls zweisprachig erhältlich sind. Im dortigen Parlament gibt es ebenfalls eine Parität von Deutschen und Italienern.

Auch wenn es in der Vergangenheit von einigen Seiten und renommierten Zeitungen  Kritik für diese Form des Zusammenlebens hagelte, steht doch die Tatsache gegenüber, dass es in dieser Region Europas in den letzten 40 Jahren absolut friedlich geblieben ist, und die Autonomie für die deutsche Minderheit gewaltlos und ohne unnötiges Blutvergießen erreicht wurde.

Warum wir darüber berichten? – Ganz einfach, weil wir ein Verein sind, dessen Mitglieder nicht nur friedlich miteinander zusammen leben, sondern auch zusammen etwas erleben wollen. Jedes Beispiel für ein friedliches Zusammenlebens ist es wert, dass wir darüber berichten!

Bilder: Alexander Höfer

 

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