Verrückte Ideen sind oft die Genialsten! – ANIMUS-KLUB-KIDS interviewten Dario Fontanella, den Erfinder des Spaghetti-Eises und erhielten dabei sehr viele neue und gaumenfreudige Genüsse!
Das Spaghetti-Eis. Heute im Jahr 2019 kennt es wahrscheinlich jeder, vor allem jedes Kind. Und heute gibt es wahrscheinlich auch keine Eisdiele mehr, die diese Spezialität nicht führt. Das Spaghetti-Eis hat sich nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit schon lange etabliert und gerade in unserer Region einen Art Kultstatus erreicht. „Doch war das schon immer so? – Und was dachten die Leute eigentlich als der Erfinder Dario Fontanella dieses Eis 1969 ins Leben rief? – Woran erkennt man gutes Eis, und was muss man bei der Herstellung beachten? – Kann man Spaghetti-Eis zu Hause nachmachen, oder benötigt das Eis eine spezielle Konsistenz dafür?“ –
Diesen und noch viel mehr Fragen stellte sich Dario Fontanella bei unserem Video-Interview, plauderte leidenschaftlich aus dem Nähkästchen, und gab dabei gleichzeitig unseren Kindern ein paar ganz wichtige Werte und Motivationen mit auf ihren weiteren Lebensweg.
„Eis ist nicht gleich Eis!“ – Da gibt es ganz große Unterschiede, und Dario Fontanalla lebt diese großen Unterschiede wie kein Zweiter. Als Kind schon sehr früh erkannt, dass er eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters und ganz großen Idols treten würde, erlernte er dieses Handwerk und die wichtigsten Geheimnisse quasi von der Pike auf. Fontanella war förmlich von dem Zauber des Eises gefangen, und fühlte sich nicht nur berufen, sondern auch hochinspiriert das Handwerk und die Tradition seines Vaters weiter fortzuführen und weiterzuentwickeln.
Diese Weiterentwicklung nahm dann erstmals ihren Lauf, als Dario Fontanella die Schweiz besuchte, und dort das Kastanien-Püree Mount-Blanc bestellte. Hier bekam er das Püree als Eisberg präsentiert. Neugierig fragte er den verantwortlichen Chef, wie er denn dieses Püree erstellt hätte, und erfuhr, dass dieser dazu eine Kartoffelpresse verwendet hatte. Fortan experimentierte Fonatanella zu Hause mit Kartoffel- und wenig später auch mit der Spätzlepresse. Bereits bei den ersten Versuchen kam ein Ergebnis heraus, dass dem heutigen Spaghetti-Eis schon sehr ähnlich war. Allerdings zerliefen die „Spaghetti“ schon sehr schnell, und Fontanella musste einiges verändern, bis das erste Spaghetti Eis Anfang April 1969 über den Ladentisch gehen konnte.
Allerdings sah sich Dario Fontanelle hier noch mit einer großen Schwierigkeit konfrontiert, nämlich er musste nämlich hinsichtlich seiner „verrückten Idee“ das Eis fortan in Spaghetti-Form zu servieren, seinen Vater überzeugen. Dieser war am Anfang nicht wirklich begeistert. Doch Dario Fontanella blieb hartnäckig, was Künstler oder Erfinder einfach sein müssen, setzte sich gegenüber seinem Vater durch, und so landete das Spaghetti-Eis als letzter Punkt und Neuheit auf der damaligen Eiskarte. „Kreative Menschen müssen mutig sein und etwas Neues wagen!“, so Fontanella.
Die anfänglichen Reaktionen waren allerdings eher ein Wechselbad der Gefühle, besonders bei den Erwachsenen. Da gab es Gäste, die bestellten das Eis ohne den „peinlichen“ Namen auszusprechen. Andere wiederum waren von dem Anblick regelrecht schockiert, denn es unterschied sich doch merklich von den gewöhnlichen Eisbechern. Bei den Kindern hingegen mutierte dieses Eis ganz schnell zum absoluten Renner, und alsbald gab es Nachahmer, die sich diesem neuen Eis-Trend anpassten. So war das Spaghetti-Eis schon bald in aller Munde, und immer mehr Menschen wollten es probieren.
In diesem Zusammenhang stellten unsere Kinder dem passionierten Eishersteller die Frage, ob Spezialitäten wie zum Beispiel – Currywurst mit Pommes, Gurkensalat oder Sauerbraten mit Spätzle – auch eine Chance hätten als Eis präsentiert zu werden. Ob das tatsächlich für Dario Fontanella vorstellbar wäre, erfahrt ihr bald exklusiv in unserem Video.
„Was ist eigentlich das große Geheimnis eines wirklich guten Eises, und worin unterscheidet sich Fontanellas Eis von der Konkurrenz?“
Hier erfuhren wir ein paar ganz wichtige Details. So unterscheidet sich ein qualitativ hochwertiges Eis in erster Linie darin, dass es nicht nur eine andere und authentische Farbe hat, sondern auch wesentlich mehr Fruchtanteil besitzt.
„In vielen Eisdielen ist der „Grüne Apfel“ als hellgrünes Eis sichtbar. Wenn Ihr aber mal einen grünen Apfel aufschneidet, dann werdet ihr sehen, dass der im Innern überhaupt nicht grün ist, sondern, wie alle anderen Äpfel auch, hellgelb, und nur die Schale hellgrün ist. Sowohl die Farbe, als auch die Aufmachung des Eises, kann euch also dazu verleiten, ein nicht ganz so hochwertiges Eis zu kaufen!“, so Fontanella, der hier noch ergänzend hinzufügte, dass man das minderwertigere Eis auch an hohen und meist wunderschön verzierten Wellen erkennen könne.
„Wer besser sein Möchte als die Konkurrenz, der muss mehr investieren, härter an sich arbeiten, und auch auf die allerkleinsten Details ganz genau achten! – Wir erkennen also ganz klare Parallelen zu der Arbeit und dem großen Engagement unseres Vorsitzenden.
Leidenschaft und die Fähigkeit sich alles in Eis vorstellen zu können, sind zwei ganz wichtige Voraussetzungen dafür, neue Zutaten und Gewürznoten in die Produktion einfließen zu lassen. Fontanella versucht hier immer die richtige Note zu treffen.
„Wenn ich zum Beispiel in einem Blumengarten spazieren gehe, dann stelle ich mir alles in Eis vor. Ich nehme den Augenblick ganzheitlich in mich auf. Also nicht nur die Blumen, sondern auch die damit verbundenen Düfte, und diese lasse ich dann in mein Eis einfließen. Wenn ich zum Beispiel am Meer bin, und ein Erdbeereis produziere, dann gebe ich eine dezente Priese Meersalz in meine Kreation, damit der Konsument beim Eisessen ebenfalls dieses ganzheitliche Erlebnis erfährt.“
Auf unsere Frage, ob er sich den vorstellen könnte mit „Fontanella“ ein eigenes Eis mit einer eigenen Geschmacksrichtung zu kreieren, antwortete uns der passionierte Eishersteller, dass er vor einigen Jahren für eine Barockausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen mit der „Weißen Torte“ ein spezielles Eis produzierte, dass genau aus den Zutaten bestand, wie sie der damalige Kurfürst im 14. Jahrhundert aufgeschrieben hatte. So versetzte er die Besucher der Ausstellung mit dem Eis auch geschmacklich ganz genau in diese Zeit. Mehr erfahrt ihr bald in unserem Film.
An dieser Stelle möchten wir euch um Verständnis dafür bitten, dass unser Vorsitzender nach dem schweren Schlaganfall seiner Großmutter, sowie einigen grundlegenden Veränderungen und Erneuerungen innerhalb unseres Klubs, derzeit leider weder die notwendige Zeit, noch die nötige Ruhe und Muse findet, das Interview mit Herrn Fontanella zu produzieren. Wir melden uns aber sofort, wenn das Video fertig ist.
Am Ende des Interviews gab es natürlich für alle fleißigen Reporterinnen als Dankeschön noch ein traditionelles Spaghetti-Eis à la Fontanella.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Desi und Dario Fontanella für diesen wunderschönen und sehr erfahrungsreichen Vormittag sowie die unheimlich nette Gastfreundschaft und wir sind uns ganz sicher, dass wir von Zeit zu Zeit auf jeden Fall wieder zum Spaghetti-Eisessen vorbeischauen werden.
Bilder: Liam Chappuis
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