„Wow! – Was für eine Ausstellung!“ – Meune-Art präsentierte 365 unterschiedliche Tieraugen en Couleur im Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim!
Welche wunderschöne Idylle erwartete uns zu einem vergleichbar wunderschönen Sonntagnachmittag bei unserem ersten Besuch des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim. Einfach unbeschreiblich. Ja, die vermeintliche „Corona-Pandemie“ hat durchaus seine positiven Seiten, haben wir doch erstmals fast alle großen und bedeutsamen Ausstellungen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg in den letzten Wochen und Monaten zusammen mit unseren Kindern und Familien besuchen und genießen können. Aber keine Angst, uns, dem ANIMUS KLUB gehen die Ideen niemals aus, denn Kreativität kennt bekanntlich keine Grenzen und auch keine Distanzen. So gab es zur Abwechslung mal wieder eine Aktion über die Metropolregion hinaus.
Bereits im letzten Jahr hatten wir das großartige Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim auf unserem Schirm. Damals präsentierten die Verantwortlichen mit „Alles Scheiße!“ eine Sonderausstellung, die von ihrem Namen her, die aktuelle Situation kaum besser und trefflicher beschreiben könnte. Leider ging uns diese Ausstellung durch die Lappen, weil wir zu spät von dieser großartigen Veranstaltung erfuhren. Man kann aber leider auch nicht immer und überall gleichzeitig sein. Dieses Mal hat es geklappt. Dieses Mal wollten wir uns diesen Augenblick oder besser gesagte diese 365-Augen-Blicke des Lebens nicht entgehen lassen, und so wanderte dieses Programm bereits vor fünf Wochen auf unseren Aktionskalender.
Tiere sind ja bekanntlich ganz besondere Freunde des Menschen, vor allem Hunde, Katzen, Mehrschweinchen aber auch Vögel und Schildkröten. Doch wie sehen eigentlich ihre Augen aus? – Vor allem, wie sehen sie aus, wenn sie mit Acrylfarben und authentischen Zügen und Blicken darstellt wurden? – Die Künstlerin Meune Lehmann war schon früh fasziniert von der Tierwelt und den besonderen Blicken, die uns Säugetiere und Insekten tagtäglich schenken oder zuwerfen. 2005 begann sie dann ihre Idee, ihr Mammut-Projekt, 365 verschiedene Tieraugen absolut authentisch, aber teilweise auch mit einer besonderen Farbgestaltung zu verwirklichen. Für jeden Tag des Jahres einen Augenblick der Faszination.
Leider sind in den letzten 15 Jahren einige der ausgestellten Tiere gänzlich ausgestorben. Insofern macht die Vernissage gleichzeitig sehr eindrucksvoll auf die Natur- und Umweltzerstörung, sowie die Zerstörung des Lebensraumes für die Tiere durch den Menschen aufmerksam. Die kontinuierliche Rodung des Regenwaldes hatte zur Folge, dass immer mehr Tierarten weniger Rückzugsmöglichkeiten für sich und ihren Nachwuchs fanden. Viele, vor allem Vögel starben. Parallel dazu überfischte der Mensch unaufhaltsam die Meere, bei gleichzeitiger Verschmutzung und Verseuchung des Wassers. Auch die Kommerzialisierung des Fleischmarktes hatte zur Folge, dass heute rund 90% unseres Fleisches aus der Massentierhaltung stammt.
Diese 365 wunderschönen und farbenprächtigen Augen-Blicke stehen also auch als Mahnmal für eine sehr rücksichtslose Gesellschaft, denn alle Augen blickten uns entweder sehr traurig oder sehr ernst an, genauso, als wollten sie uns damit ihr Leid unmissverständlich vor Augen führen.
Die farbliche Kombination und die unterschiedliche Anordnung der Augenpartien zeigten ebenfalls ein beeindruckendes Gesamtwerk, das jeweils aus 15 Einzelbildern bestand. Augen-Blicke, denen man sich nur ganz schwer entziehen oder verwehren konnte. Augen-Blicke, die vom ersten Moment an faszinierten. Augen-Blicke, die man nicht vergisst, weil sie sich ganz tief im Unterbewusstsein festsetzen.
Nach einer intensiven In-Augenscheinnahme dieser exzellenten Sonderausstellung gab es dann noch einen Streifzug durch die restlichen Räume und Stockwerke. Auch hier machte das Museum seinem Namen alle Ehre. Viele Tiere waren ausgestellt.
Ein beeindruckend präparierter Wolf hieß uns in seinem Reich Willkommen. Sein Reich, eine wahre Schatzkammer wichtiger Wald- und Flurtiere, die es teils im Dunkeln, teils in erhellten Höhlenfenstern zu bewundern gab. Auf Knopfdruck erschienen wie durch Geisterhand Enten, Gänse und Schwäne, aber auch Hasen, Spechte und andere uns bekannte Gefährten der Tierwelt. Eindrucksvoll präsentiert auf einer Showbühne, die die kleinen Stars wirkungsvoll ins Rampenlicht rückte. Ganz nach dem Motto: „Schaut mal, uns gibt es auch!“
Im weiteren Verlauf gab es neben weiteren exzellenten Tierpräparaten, wie zum Beispiel Eichhörnchen, Eulen, Adlern und Geiern, die unweigerlich zum Fotografieren einluden, auch eine atemberaubende Mineral- und Gesteinswelt zu erkunden. Ähnliche Prachtstücke wie hier ausgestellt, haben unsere Mädchen bereits bei unserer Expedition durch das Silberbergwerk vor zwei Jahren kennengelernt. Aber in diesem wundervollen Glanz, haben sie die Gesteine noch niemals gesehen. Gerade zu anmutig, ja fast schon magisch erstrahlten die Steine vor unseren Augen, und so schloss sich der Kreis der 365-Augen-Blicke des Lebens am Ende zu einem Augenschmaus der ganz besonderen Art.
Wir bedanken uns sehr für diese wunderschönen Augenblicke des Lebens, denen im Anschluss dieser Ausstellung noch ein weiterer wunderschöner Augenblick folgte, denn auch das leckere pfälzische Essen im berühmten Weinfass am Dom, war einfach wundervoll. Wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch.
Bilder: Alexander Höfer
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