Kulturbrücken Jungbusch präsentierte Super-Ska-Band aus Venezuela, und bescherte einen Hauch moderne Karibik kombiniert mit Balkanambiente und Empanadas!
Es war wieder einmal so ein Programm nach ganz dem Motto: „Gerade-noch-entdeckt,-und-dann-sofort-hingegangen!“, denn auf dem eigentlichen Programmplan hatten wir eigentlich etwas ganz Anderes stehen, das wir aber an diesem Abend leider doch nicht durchführen konnten.
Aber wenn das eine Programm nicht möglich ist, dann bietet Mannheim garantiert etwas Anderes und vor allem immer eine geniale Alternative. Diese führte uns an diesem Abend erstmals in das Soziokulturelle Zentrum „Kulturbrücken Jungbusch“. Der gemeinnützige Verein, der 2009 das Licht der Welt erblickte, wurde gegründet mit dem Ziel kulturelle Brücken zu überwinden, und Menschen mit einem multikulturellen Programm bestehend aus Konzerten, Filmen, Ausstellungen und Tanzveranstaltungen zusammenzubringen.
So werden in diesem Zentrum bei jeder Veranstaltung sehr viele unterschiedliche Sprachen gesprochen, je nachdem aus welchen Land oder Erdteil die jeweiligen Künstler stammen. Heute Abend wurde neben Deutsch und Englisch, natürlich vermehrt Spanisch aber auch Portugiesisch gesprochen, denn das Gypsy Ska Orquesta, nicht verwandt oder verschwägert mit dem „Monnema“ Mumuvitch Disko Orkestar, obwohl die Band mit reichlich viel Brass aufwartet, ist gerade in Spanisch sprechenden Kreisen keine Unbekannte. So platzte die kleine, aber familiär gemütliche Location der Kulturbrücken Jungbusch bereits lange vor dem Konzert fast aus allen Nähten.
Die unglaublich „Gute-Unterhaltung-und-positive-Stimmung-machende“ Musik-Combo aus Caracas, hat sich, wie ihr Name schon sagt, auf den SKA spezialisiert, und präsentiert dieses musikalische Genres mit einer tolle Mischung aus Jamaika-Reggae, brasilianischem Samba, karibischer Salsa- und Merengue-Sounds und man höre und staune, auch osteuropäischer Balkan-Folklore.
Allein schon diese interessante musikalische Mischung versprach einen besonderen Abend mit Sommerlounge im Spätwinter, und es war schon unglaublich warm, als die sechsköpfige Combo, die kleine Mini-Bühne kurz vor 21.00 Uhr betraten, und gleich darauf die Zuschauer abwechselnd mal in die Karibik und mal in die Karpaten entführten, oder beides zur gleichen Zeit.
Unglaublich angenehm – und obwohl sehr rhythmisch – gleichzeitig wohltuend und entspannend, präsentiere das Sextett ihre rein instrumentale Musik, die vorwiegend aus Eigenkompositionen bestand, und die die Zuschauer sofort zum Mittanzen animierte. Fortan wurde zu den eingängigen Rhythmen hin und her gewippt, wie man das aus den Karibikfilmen her kennt, sowie begeistert mitgeklatscht.
Das südländliche Temperament sprang nicht nur in Form der Musik, sondern auch in der enormen positiven Feierstimmung des Publikums über, das heute zunehmend weiblich war.
„Wir Südländer sind halt laut und bewegen uns sehr gerne zu heimischen Rhythmen“, so ein Zitat einer begeisterten Besucherin, die genauso wie die anderen Zuschauer, allen Grund hatte, sich den musikalischen Klängen voll und ganz hinzugeben, denn unglaublich toll harmonierten die sechs Musiker miteinander, und besonders die Brass-Sounds – die Solo-Duelle zwischen dem Trompeter Luis Duchane und dem Saxofonisten Sebastián León – wurden regelmäßig frenetisch vom Publikum gefeiert.
Aber auch die anderen Musiker hatten ihre Momente, bei denen sie und ihr Können im Mittelpunkt des Konzertes standen. Allen voran natürlich der Schlagzeuger Joe García, der ja ständig im Mittelpunkt des Geschehens stand, genauso wie der omnipräsente Bassist Victor Quero, und der Gitarrist Luís Leston.
Bei den balkanangehauchten Stücken rückte dann der Akkordeonspieler Mauricio Vivas mehr in den Vordergrund, und entführte uns mit seinem Spiel und der direkten musikalischen Symbiose aus Ska und Folklore-Fragmenten à la russische Polka, direkt in Babuschkas Kneipe.
Jetzt war auch Zeit zum Mitsingen, oder besser gesagt, von nun an wurde regelmäßig ein stimmungsvolles, für Osteuropa à typisches „Kasatschok-Hoi“, genial in den instrumentalen Refrain eingefügt.
Zum Finale des Konzertes holte sich das Gypsy Ska Orquesta noch einen „Monnema“ Carlos zur Unterstützung an den Congas auf die Bühne. Gemeinsam zelebrierten sie Samba und Salsa par Excellence und brachten damit die Stimmung unter den Zuschauern auf den Siedepunkt.
Jetzt erklangen auch Rhythmen à la SANTANA, die wir auf den ersten drei Alben der Band wiederfinden. Mitklatschen, einfach nur in Mitten der sich eng bewegenden Menschenmenge wohlfühlen und die Wärme und Energie dieser Musik in sich aufnehmen, war einfach nur wunderschön.
Die Zugabe spielte die Combo dann direkt in Mitten der Zuschauer, die ringsherum tanzte und feierte, dass es eine wahre Freude war, ein Teil dieser großartigen Veranstaltung gewesen zu sein. „Muchas gracias amigos y hasta pronto!“
Bilder: Alexander Höfer
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