Das Kloster „Wat Thai Buddha Apa“ bot im Hack-MuseumsgARTen ein farbenfrohes und bildschönes Thai-Sommerfest mit vielen Spezialitäten!
Heiß war es, am Tag des Thai-Sommerfestes im Hack-MuseumsgARTen, unglaublich heiß. So suchten die Besucher sofort nach ihrer Ankunft in einem schattigen Plätzchen Schutz vor den kräftigen Sonnenstrahlen, die wie Feuer vom Himmel herniederbrannten. Trinken, war jetzt angesagt, und zwar sehr viel trinken, und hier hatte das Team des Klosters Wat Thai Buddha Apa, das heute dieses farbenfrohe Thai-Sommerfest veranstaltete, bestens vorgesorgt, und allerlei Getränke – Wasser, Limonade und Tee – sehr gut vorgekühlt, und jede Menge Eiswürfel parat gestellt.
Ja, Eiswürfel lutschen war heute erstmals wirklich eine Wohltat. So war auch der Durst der Menschen an diesem Tag weit größer als ihr Hunger, für den die Verantwortlichen ein sehr buntes Büffet aus thailändischen Spezialitäten zusammengestellt haben. Hier war für jeden Geschmack etwas dabei, und natürlich auch wieder Speisen, die wir nicht kannten, und die wir unbedingt probieren mussten, um herauszufinden wie diese Feinheiten schmeckten.
Für 5 Euro konnten sich die Besucher ihre Teller mit allen Köstlichkeiten füllen, die ihr Herz berührten. Die Essensauswahl am Büffet war zwar viel größer als wie bereits schon erwähnt der Appetit, aber die Neugierde, etwas zu essen, das wir noch niemals zuvor probiert hatten, überwiegte. Interessant klingende Speisen, wie zum Beispiel Khanom bang naa moo, sowie Spezialitäten deren Namen wir uns nicht wirklich merken konnten, landeten auf unserem Teller, aber auch bekannte Sachen wie Frühlingsrollen und Hähnchenflügel.
Für ein sehr abwechslungsreiches und nicht weniger farbenfrohes Bühnenprogramm hatten die Verantwortlichen ebenfalls gesorgt. So wurde nach der Eröffnungszeremonie des Abtes Chatchawan Sarakha zunächst einmal der Kuratorin des Wilhelm-Hack-Museums Theresia Kiefer als Dankeschön ein Geschenk überreicht, und im Anschluss daran ein bildschönes Gemälde präsentiert, das in sehr kräftigen Farben die Vielseitigkeit Thailands widerspiegelte.
Eine Thailand-Expertin, die ihre Kindheit in diesem Land verbracht hatte, erzählte aus ihren Erinnerungen und stellte uns die vielen Fassetten dieses fernöstlichen Landes vor. Sämtliche, vom Fuße des Himalayas im Norden, und über die Reiskammer im Nordosten, bis hinunter zu den Fischern im Süden Thailands, vereinte das Bild die wichtigsten Natur- und Kulturgüter, sowie die reiche Tierwelt miteinander.
Nach dieser interessanten Reise durch ein für uns völlig unbekanntes Land, wurde der traditionelle Wunschtanz „Ram Uai Porn“ aufgeführt. Dieser Tanz ist ein Hauptbestandteil auf den Thailändischen Festen. Hier betrat eine bezaubernde junge Thailänderin in einem bildschönen rosa Seidenkleid die Bühne, und begann sich zu einer angenehmen, leicht meditativen fernöstlichen Musik zu bewegen. Unglaublich ausdrucksstark, mal melancholisch, mal sehr ernst, vollführte die Tänzerin ihre Abläufe und zog die Zuschauer mit ihrer Aura unweigerlich in ihren Bann.
Indes brannte die Sonne weiter schmerzhaft vom Himmel herunter, und kontinuierliches Wassertrinken begleitete das Showprogramm. Nachdem sich die Tänzerin mit den gewohnt zierlichen Bewegungen vor dem Applaus der Zuschauer verneigt hatte, ging es nun ein wenig „actionreicher“ zur Sache, denn es standen als nächstes die Kämpfer von Muay Chao Siam auf dem Programm, um uns die Kampsportart Muai-Thai vorzuführen.
Muai-Thai ist eine Kampfsportart, die aus mehreren Kampfstilen besteht. Eingesetzt wurde sie von den Kriegern immer dann, wenn Schwerter nicht mehr zur Verfügung standen. Gekämpft wird mit Fäusten, Ellenbogen und Beinen. Zusätzlich gibt es beim Muai-Thai das Krabi Krabong, bei dem die Akteure mit unterschiedlichen Waffen kämpfen.
Ähnlich wie in anderen Kampfsportarten auch, gibt es so etwas ähnliches wie eine Kata, und diese bekamen wir jetzt zunächst einmal von einer jungen Kämpferin vorgeführt. Hier erfuhren wir auch, dass jede Muai-Thai-Gruppe ihren eigenen Stil pflegt. Dementsprechend bekamen wir von der Akteurin eine ganz besondere Kata vorgeführt, die sich überwiegend aus naturellen Bewegungsabläufen, wie zum Beispiel „die Angel auswerfen, Holz hacken, Lasso schwingen, vor einem Ast ducken etc.“ zusammensetzte.
Gekonnt und ihren Körper sehr gut beherrschend bewegte sich die Kämpferin auf der Bühne, und absolvierte zum Finale auch einige Luftsprüngen.
Als nächstes bekamen wir den Muai-Thai-Zweikampf und die dafür notwendigen Verteidigungstechniken nähergebracht. Zunächst einmal zeigten uns zwei Kämpfer die grundlegenden Bewegungsabläufe, und führten uns dann in Aktion vor, wie man sich vor einem eventuellen Angriff ganz einfach wehren kann. Aber alles, was einfach aussieht ist meist sehr schwer, und so benötigt es natürlich auch zum Muai-Thai sehr viel Fleiß und jahrelanges Training. Das ständige Üben der Techniken ist daher sehr wichtig. Erlernen kann es nur derjenige, der mit Herz und Seele, sprich mit großer Ambition und natürlich auch Passion bei der Sache ist.
Gegen Ende führten uns die Kämpfer noch den Umgang mit Waffen vor. Aus Sicherheitsgründen, und weil keine Notärzte anwesende waren, verwendeten die Kämpfer am heutigen Tage keine Schwerter, sondern nur Stangen und Stöcke. Diese wirbelten sie zunächst einzeln gekonnt durch die Gegend, bevor sie dann im Zweikampf demonstrierten, wie man sich gegen einen Angriff mit einer Waffe zur Wehr setzten kann.
Zum Finale des Show-Programms gab es dann noch den „Ram-Geóng“, einen nordöstlichen Traditionstanz, der in Thailand sehr gerne aufgeführt wird, weil er die Besucher gen Ende zum Mittanzen animiert.
Drei in ebenfalls in wunderschönen thailändischen Gewändern gekleidete Tänzer betraten die Bühne, und bewegten sich gleich darauf im Rhythmus einer fernöstlichen Popmusik. Großer Applaus erfüllte zum Ende des Tanzes den Hackmuseumsgarten, und so gab es das gleiche Stück noch einmal eine Zugabe, allerdings nun mit der Möglichkeit, dass das Publikum mitmachen konnte.
Ein farbenprächtiges und sehr getränkereiches Sommerfest ging mit einem ultrascharfen Papaya-Salt, der wahrscheinlich die Chinesischen Chilisorten Dorset Naga oder Bhut Jolokia enthielt und daher mindestens 1.000.000 Scoville erreichte erstmals ein wenig atemraubend zu Ende.
Bilder: Alexander Höfer
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