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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(743) Grüße aus Ludwigshafen

Ich habe mich sehr über diese schöne Postkarte gefreut! – Danke für deine lieben Worte! – Hoffentlich sehen wir uns bald wieder! – Ludwigshafener Stadtarchiv ehrte die Postkarte zu ihrem 150-jährigen Geburtstag!

Aus Ludwigshafen haben wir schon länger nicht mehr mit unseren Berichten gegrüßt. Gründe dafür waren nicht nur ein paar größere Veränderungen innerhalb unseres Klubs, sondern auch die aktuelle Schwierigkeit überhaupt nach Ludwigshafen zu kommen. Die Hochstraße ist gesperrt und ihre Tage sind gezählt. Riesige bauliche Unterfangen in der Innenstadt, denen in jüngerer Vergangenheit sowohl die traditionelle Tortenschachtel, als auch ein unweit danebenliegendes Gebäude sowie ein Hauptgebäude des Bürgerhofes zum Opfer fielen, legen den Verkehr weitestgehend lahm, sodass es folgerichtig sehr lange dauert, um überhaupt in die Stadt zu kommen.

Am letzten Wochenende hat es allerdings geklappt, und wir waren sehr froh, dass wir bei der Eröffnung dieser ehrenwerten Ausstellung dabei sein konnten; eine Ausstellung, die wieder einmal alle unsere Erwartungen erfüllte.

„Grüße aus Ludwigshafen“ bietet sehr viele verschiedene Ansichtskarten der Stadt und der jeweiligen Stadteile Friesenheim, Mundenheim, Oggersheim, Oppau etc. Auch die Zeitspanne der Vernissage kann sich sehen lassen. So gab es nicht nur rare Schwarz-Weiß-Karten aus der Zeit des 1. Weltkrieges zu bewundern, sondern auch Ansichtskarten aus der sogenannten Wirtschaftswunderzeit. Auffallender Trend. Je moderner die Karten wurden, desto weniger Schöngeist legten die Macher in ihre Werke.

Wirkte die künstlerische Gestaltung der Karten bis Anfang der Fünfziger Jahre noch sehr warm, herzlich und anmutig, verbleichte dieses Gefühl mit der Neuzeit immer stärker. Nicht dass diese Karten auch irgendwie ihren gewissen Reiz versprühten, sie wirkten auf uns einfach kalt und uninspiriert, ganz nach der Devise: „Schnell jeweils ein Bild von den wichtigsten Wahrzeichen der Stadtteile gemacht und dann auf die Karte gepresst!“ – Irgendwie merkte man hier schon, dass die Tage der traditionellen Ansichtskarte wohl bald Geschichte sein würde.

Heute im medialen Zeitalter ist die Ansichtskarte fast gänzlich verschwunden und es dominieren neben der email, vor allem whatsapp oder Facebook. Blitzschnell – mit einem Klick – kann man so seinen Freunden oder Menschen Informationen und Bilder zukommen lassen. Dadurch geht natürlich auch der Wert einer Information verloren.

Während sich die Menschen früher sehr viel Mühe gaben, und sehr viel Liebe in die Gestaltung ihrer Postkarte steckten, um beim Empfänger nicht nur eine Freude zu erwecken, sondern auch eine bleibende Erinnerung, verblasst dieses Gut mit der Schnelligkeit unser Zeit immer stärker.

Aktuell werden wir täglich mit Millionen von Bildern und Informationen überhäuft, und der Konsument verliert sich sehr schnell in diesem riesigen digitalen Dschungel, und verliert vor allem seine Lebenszeit mit inhaltlicher Leere. Nicht jedoch im Ludwigshafener Stadtmuseum, wo noch bis zum 01. August 2020 diese auserwählte Sammlung kreativer Postkarten ausgestellt ist.

Derzeit befinden sich über 70.000 repräsentative Bilder und Postkarten im Ludwigshafener Stadtarchiv, so der Leiter Dr. Stefan Mörz. Mit der aktuellen Ausstellung wolle man vor allem ein Fester in die Vergangenheit öffnen, und Erinnerungen wach werden lassen. Fast alle Kunstwerke der Stadt seien leider im 2. Weltkrieg zerstört worden. Übrig blieben nur noch ein Bild von Merian Künstler, das Oggersheim zeige, sowie ein Werk von Hans und Magarete von Mundenheim.

Der Verlust des Schöngeistes. Der Verlust von Kunstwerken. Der Verlust von Kreativität. Sie sind neben den vielen Toten die größten und schmerzhaftesten Folgen des Krieges, denn sie zerstören sowohl die Herkunft als auch die Werte eines Volkes, und machen schmerzhaft deutlich wie sinnlos Krieg eigentlich ist.

Umso bewundernswerter ist es, welche Schätze das Team um Frau Dr. Heilmann und die Mitarbeiter aus dem Stadtarchiv hier in dieser Ausstellung zum Vorschein bringen.

Da gab es eine Reihe von Schmuckpostkarten aus dem Jahr 1900 zu bewundern. Auch das Pfälzer Lied wurde 1919 sehr aufwendig und mit viele Liebe auf eine Postkarte gedruckt. Ja, es findet sich sogar ein großartig illustriertes Buch unter den Schätzen, das die altdeutsche Handschrift in für uns lesbare Worte fasst. Bildschöne Hochzeitsbilder und sehr aufwendig gestaltete Liebeserklärungen sowie die modere Stadtentwicklung können innerhalb der Ausstellung ebenfalls bewundert werden.

Wer also den kreativen Geist dieser Stadt genauso schätzt wie wir, für den ist diese Ausstellung ein richtig schmackhaftes Bon-Bon, denn diese Vernissage zeigt nicht nur ein anderes und wesentlich schöneres Bild Ludwigshafens, sondern sie zeigt vor allem das eigentliche kreative Herzstück dieser Stadt, die sich uns nach Außen leider immer noch mit einer unheimlich düsteren und tristen Fassade präsentiert.

Wir sagen den Verantwortlichen Danke für diese bildschöne Ausstellung, und freuen uns schon auf die erste Veranstaltung mit der neuen Kuratorin Stefanie Kleinsorge.

Bilder: Alexander Höfer

 

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