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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(672) Györgytarló 2019 – (3)

Spielenachmittage im Schatten! – Angeln in der Slowakei! – Und eine Deutsche Bockwurstparty! – ANNIMUS KLUB verschönte den Kindern und Bewohnern von Györgytarló ihr Freizeitprogramm mit tollen Aktionen!

 

Nach dem 2,6-Kilometerlauf startete in der Schule der traditionelle Kindertag mit vielen Spielen. Vorbereitet wurde er von der Direktorin Katalin Varga und ihrem Lehrer-Team. Da die Spiele keinerlei Sprachkenntnisse erforderten, konnte natürlich auch Liam problemlos daran teilnehmen. Hierfür wurden die Kinder erst einmal altersgerecht eingeteilt.

Bei den ersten beiden Spielen mussten die Kinder zuerst mit einem Löffel, und danach mit der Hilfe eines Strohhalms, Wasser von der einen Seite zur anderen befördern. Bei diesem Spiel kam es also in erster Linie auf Geschicklichkeit an, denn wer zu schnell lief, der hatte am Ende kein Wasser mehr auf dem Löffel oder im Halm. „Auf die Plätze, fertig los!“, und schon bewegten sich die Kinder so zügig, aber vorsichtig wie möglich, und transportierten das Wasser von der einen Seite zur anderen.

Da das Ergebnis am Ende Unentschieden lautete, als beide Gruppen gleich viel Wasser befördert haben, gab es ein Stechen in einer alternativen Disziplin. „Keksringe mit Schaschlik-Spießen weitergeben“, lautete diese. Hierfür mussten die beiden Gruppen jeweils eine Schlange bilden und fortan die Ringe vom Kopf der Schlange bis zu ihrem Schwanz wandern lassen. Hier hatte Liams Team die Nase vorn, und gewann das Duell ziemlich deutlich mit drei Keksringen Vorsprung.

Bei der vierten Disziplin mussten die Kinder versuchen Matsch-Box-Autos so nahe wie möglich an die Wand zu rollen. Der Abstand zwischen der Ausgangsposition und der Wand war allerdings mit fast 15 Metern ziemlich weit. Gleichzeitig mussten sie aufpassen, dass sich die Autos dabei nicht überschlugen, denn wenn das passieren sollte, dann würde der Versuch als ungültig gewertet werden. Fieberhaft rutschten oder flogen nun die Autos kreuz und quer durch die Gegend, und eine „Mords-Remi-Demi“ in einer ziemlich ohrenbetäubenden Lautstärke erfüllte fortan die kleine Sporthalle, bevor wir zum Essen gingen.

Nach dem Essen bekamen wir oft Besuch von unseren Freunden. Die unmögliche Hitze verlagerte sämtliche Spielaktivitäten nach drinnen ins Kühle, und da wir neben Schach auch ein paar tolle Kartenspiele mitgebracht hatten, wurde es uns an den langen Nachmittagen niemals wirklich langweilig. Allerdings mussten wir den ungarischen Kindern erst einmal Spiele wie „6-nimmt“ oder „Phase 10“ erklären und beibringen, bevor die große und teilweise auch sehr lange Kartenschlacht beginnen konnte. Wer „Phase 10“ kennt, der weiß, dass man dieses Spiel problemlos vier oder fünf Stunden lang spielen kann.

So zockten die Kids fortan bei uns nahezu jeden Tag mehrere Stunden Karten, tranken Limonade, die hier in Ungarn aufgrund des weichen Härtegrades des Wassers besonders lecker schmeckt, relaxten und erzählten sich dabei viele Geschichten. Kommunikation war angesagt. Miteinander reden, Scherze machen, aber auch ein bisschen Herumblödeln, und gleichzeitig noch Spielen, Nachdenken und Kombinieren – das Gehirn anregen. Es waren schöne, und gleichzeitig auch erholsame Nachmittage, die wir zusammen mit Bence, Dávid, Edmond, Misi, Olivér und Renátó verbrachten.

Der 6. Tag in Györgytarló war umrahmt von dem traditionellen „Ballagás“ der Schule. Pfingsten ist ja immer eine Zeit, in der in Ungarn, aber vor allem in der Region rund um Györgytarló sehr viele Feiern stattfinden. Da Pfingsten in diesem Jahr sehr spät war, fielen auch noch das Abschlussfest der Schule, sowie der „Ballagás“, also die Verabschiedung der 8-Klässler unmittelbar in diesen Zeitraum hinein. Das heißt, wir kamen nahezu jeden Tag in den Genuss von einer großen Feierlichkeit, verbunden natürlich mit Essen und Trinken bis zum Abwinken.

Heute waren wir als erstes zu Gast bei Vanessa Szabó, der Schwester von  Attila und Dávid. Die Szabós gehören nicht wirklich zu den reichen Menschen des Dorfes, aber wenn es ums Feiern geht, vor allem um den bestandenen Schulabschluss, dann wird auch hier ganz groß aufgetischt. So gab es richtig saftiges Bohnengulasch als Vorspeise, gefüllte Krautwickel als Hauptgericht, und natürlich auch einen leckeren Kuchen.  

Danach ging es weiter zu Balázs Hegyes, dem Schwager des Bürgermeisters. Seine Tochter Detti feierte ebenfalls Abschied. Hier bekamen wir dann lecker Hackfleischbällchen zu essen, und Liam durfte die nähere Bekanntschaft mit Ping-Pong machen. Ping-Ping, so heißt der etwas verrückte Hund von Balázs.  

Tags darauf mussten wir bereits um 4.00 Uhr aufstehen, denn die beiden Jugendlichen Erik Tóth und Martin Koró wollten Liam ermöglichen in der Slowakei angeln zu gehen. Angeln ist in der Region rund um Györgytarló eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten. Nicht nur, weil man beim Fischen sehr gut entspannen kann, sondern auch deshalb, weil man die Fische, die man gefangen hat, mit nach Hause nehmen darf. Ein Ausflug in die Slowakei, ein weiteres Land ein bisschen kennenlernen. Das ist schon eine spannende Sache, und so war Liam auch ein wenig aufgeregt.

Gegen 5.30 Uhr am See von Vinički angekommen, waren wir erst einmal ergriffen von dem wunderschönen landschaftlichen Panorama, das sich uns rund um den glasklaren See bot. Bäume spiegelten sich im Wasser, und die bereits kräftigen Sonnenstrahlen der Morgendämmerung ließen die Wasseroberfläche silberfarben glitzern. Hier zu fischen, ist schon etwas ganz besonderes. Erholung und Urlaubsstimmung kamen unweigerlich auf, als wir uns einen schönen Platz am See suchten.

Danach begannen die Vorbereitungen. Die Angelruten mussten eingestellt, und mit Schwimmern und Ködern versehen werden. Die Tóths sind eine sehr große Familie und haben unheimlich viele Angelruten. Bestens ausgestattet mit sämtlichen Utensilien, die man zum Fischen benötigt, und mit einer speziellen „Ködertunke“, die wir von unserem Freund Laci Sárosi bekommen haben, begann nun die spannende Jagd nach den Fischen. In der dortigen Region kann man überwiegend Karpfen, Karauschen und Zwergfische angeln. Der Sohn des Bürgermeisters hat vor ein paar Jahren einen 17-Kilogramm schweren Karpfen aus der Tisza gezogen.

 

Liam bekam als Anfänger zunächst einmal eine ganz einfache Angel, um sich die Grundlagen des Fischens zu erarbeiten. Hier zeigte ihm Martin Koró, wie er den Köder an der Angel befestigt, und wie er die Angel danach auswerfen und halten musste. Wie bei allen neuen Dingen, erfordert natürlich auch das Angeln eine gewisse Übung. Aber wir hatten ja alle Zeit und Ruhe der Welt mitgebracht, und so konnte sich Liam an diesem Vormittag ganz langsam die wichtigsten Griffe und Kniffe des Angelns erarbeiten, und sogar zwei kleine Zwergfische fangen. Gar nicht schlecht für das erste Mal.

  

Tags darauf liefen die Vorbereitungen für unsere Deutsche Bockwurst-Party auf Hochtouren. Hierfür hatten wir knackige Bockwürste und Rindswürste aus Deutschland mitgebracht. Diese wollten wir heute bei einem Deutschen Abend beim Bürgermeister unseren Freunden mit einem hausgemachten Gurkensalat servieren.

Den Handkäse mit Musik vom letzten Jahr, aber auch die eingelegten Steaks und Grillwürstchen noch in bester Erinnerung, waren sowohl der Bürgermeister als auch sein Sohn schon sehr gespannt darauf, wie denn die neuen Spezialitäten schmecken würden, die wir ihnen mitgebracht haben.

Insbesondere der Bürgermeister war sehr daran interessiert, dass wir unsere Würste genauso zubereiten konnten, wie zu Hause bei uns in Deutschland, denn er wollte den Gästen ebenfalls einen Hauch unserer Kultur servieren.

So dampften alsbald schon zwei große Töpfe in der Küche des Bürgermeisters und der berühmte Duft der heißen Würste, die unser Vorsitzender in zwei unheimlich leckeren Boullions zubereitete, zog sich unheimlich appetitanregend durch die gesamte Wohnung.

Dass unsere Würste dann ähnlich gut ankamen wie im letzten Jahr der Harzer Käse konnten wir allein schon daran erkennen, dass wir an diesem Abend zu zehnt insgesamt 40 Stück verdrückten. … Fortsetzung folgt!

Bilder: Alexander Höfer

 

 

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