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Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
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(657) GBG-Mini-Marathon 2019

Nicht der Erfolg ist wichtig, sondern die Wirkung! – ANIMUS-KLUB-KIDS beim Mannheimer Dämmermarathon zwischen gnadenlosen Leistungszombies, absoluten Fitnessleichen, unfähiger Sportlehrer und einem organisatorischen Chaos hoch Drei!

Nachdem unsere Betreuer hörten, dass einige unserer 10-jährigen Mädchen von den Sportlehrern ihrer Schule zu dem diesjährigen GBG-Mini-Marathon angemeldet wurden, haben sie in den letzten fünf Wochen alles in ihrer Macht stehende dafür getan, um unseren Kindern die Grundbasis dafür zu vermitteln, dass sie die Strecke von 4,2 Kilometer überhaupt laufen können.  

Fünf Wochen waren allerdings nicht wirklich viel Zeit, um Kinder, die im läuferischen Bereich, fast unisono, als welchen Gründen auch immer, überhaupt keine Basis mitbrachten, so fit zu machen, dass sie diese 4,2-Kilometerstrecke problemlos laufen können. Dementsprechend lagen sowohl die Fitness-, als auch die Laktatwerte unserer Kinder bei den ersten Trainingseinheiten ganz tief im Keller, und ihre Puste reichte gerade mal aus, dass sie zwischen 400 bis maximal 2.000 Meter laufen konnten. Zu wenig, um nicht zu sagen, viel zu wenig, um 4,2 Kilometer auch in langsamen Tempo locker durchjoggen zu können.

Nun war guter Rat in der Tat teuer, und die Zeit lief uns buchstäblich davon.

Zwar konnten unsere Kinder am 01. Mai beim 2-Kilometer SOPREMA-NECKAR-RUN ihren ersten läuferischen Achtungserfolg erzielen, und die Strecke in einer richtig guten Zeit laufen, aber wie bereits schon in unserem letzten Bericht erwähnt, sind 2 Kilometer noch lange keine 4,2 Kilometer. So reichte die Zeit bis zum bevorstehenden GBG-Mini-Marathon leider nicht mehr aus, dass sich alle Kinder von uns die dafür notwendige Laufbasis erarbeiten konnten.

Da unsere Betreuer weder überzogen erfolgsorientierte „Helikoptereltern“, noch vergleichbar überehrgeizige Sportlehrer sind, war von vorneherein klar, dass sie niemanden von uns ins Rennen schicken würden, der diese Strecke nicht problemlos laufen kann.

So waren wir beim GBG-Mini-Marathon mit Daniella und Marlon nur mit zwei Kindern am Start, wobei unsere Daniella heute für ihre Schule lief, und Marlon unter Animus Klub startete.

Unser Ziel war es, dass unsere beiden Kinder die Strecke gemeinsam laufen, und sich Marlon, obwohl er durchaus schneller laufen konnte, genauso wie in der Vorbereitungsphase, Daniellas Tempo anpasste, damit sie, wie bereits mehrfach im Training bestätigt, mit einer Zeit von 26-28 Minuten gut das Ziel erreichen konnte.

Ähnlich wie beim SOPREMA-NECKAR-RUN profitierten unsere beiden Kinder auch heute wieder von der langjährigen Erfahrung unserer Betreuer. Früh ankommen, sich in aller Ruhe und im Trockenen intensiv aufwärmen, und erst kurz vor Beginn des Laufes an den Start gehen und die langen Trainingssachen ausziehen. Alles war wie immer richtig gut durchdacht und professionell vorbereitet.

Der Mannheimer Dämmermarathon geniest allerdings in Insiderkreisen nicht den besten Ruf, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass viele namhafte regionale Langstreckenläufer noch niemals an dieser Veranstaltung teilgenommen haben. Und warum das so ist, das durften wir kurz vor dem Start des GBG-Mini-Marathons dann hautnah miterleben.

So erwartete uns im Start- und Zielbereich ein ganz großes Chaos und Tohuwabohu, bei dem unsere Betreuer den Eindruck hatten, dass die Verantwortlichen heute das allererste Mal einen solchen Lauf durchführen würden. Eine riesige Menschenmasse aus Eltern, sowie völlig bescheuerte und unnötige Absperrungen, und absolut dilettantische Ordner verhinderten, dass die Kinder überhaupt zum Start vordringen konnten.

„Dieser Durchgang ist nur für Rollstuhlfahrer!“, so die Aussage eines Ordners, der sich partout weigerte die Barriere für die Kinder zu öffnen. „Nur für Rollstuhlfahrer (?!?) – Entschuldigung, kein einziger Rollstuhlfahrer wäre aufgrund der vielen Menschen, die sich hier in dem engen Start- und Zielbereich herumtummelten und sich gleichzeitig wie eine Ameisenarmee auch noch über eine hirnrissige Hochtreppe quetschen mussten (?), in der Lage gewesen, auch nur bis auf 50 Meter an diese Barriere heranzukommen…!“ – Und genau in dieses unendliche Chaos sollten gleich auch noch fast 800 Kinder hineinlaufen. (???) – Mit Verlaub, viel schlechter oder noch schlechter kann man einen Start- und Zielbereich eigentlich nicht machen.

So stieg sowohl bei vielen Kindern, als auch bei den Eltern, aufgrund der großen Befürchtung nicht mehr rechtzeitig an den Start des Laufes zu kommen, der Adrenalinspiegel enorm an. Hier machte sich ebenfalls das Fehlen von Sportlehrern (!?) bemerkbar, die ihre Schützlinge heute bei einer solchen Massenveranstaltung mehr oder weniger sich selbst und ihren ebenfalls absolut unerfahrenen Eltern überließen. Hier können sich einige Kinder und Eltern durchaus bei unseren Betreuern bedanken, die aufgrund ihrer großen Routine in diesem unendlichen Chaos den Überblick behielten, und so dafür sorgten, dass die Kinder doch noch rechtzeitig, zwei Minuten vor dem Startschuss, auf der Laufstrecke standen.

Allem Chaos zum Trotz, war der Lauf für unsere beiden Kids dann absolut großartig, auch deshalb, weil sie sich sowohl im Vorfeld, als auch während des Laufes ganz exakt an die taktischen Anweisungen von Alexander Höfer und Rainer Bender hielten. Zwar ließ die Zeit von 10:48 Minuten bei der Hälfte der Strecke noch die große Befürchtung aufkommen, dass unsere beiden Kids wahrscheinlich viel zu schnell angegangen waren, doch die Sensation war für uns spätestens dann perfekt, und die Freude riesengroß, als die beiden mit einer bärenstarken Zeit von 21 Minuten über die Ziellinie liefen.

Mit dieser Hammerzeit katapultierte sich unsere Daniella nicht nur in ihrer Altersklasse in die Top-Ten, sondern sie war gleichzeitig die zweitschnellste Läuferin ihrer Schule, und ließ selbst sogar die gleichaltrigen Jungs deutlich hinter sich.

Hier gebührt insbesondere unserem Marlon ein ganz großes Dankeschön und dickes Lob dafür, dass er zusammen mit Daniella gelaufen ist, und sie so diese exzellente Zeit laufen konnte. „Leute, ganz große Klasse!“

Trotz der riesigen Freude, war es für unsere Betreuer ein ganz großes Leid mit anschauen zu müssen, wie sich viele untrainierte Kinder über diese lange Strecke quälen mussten, einige sich sogar erbrachen, oder beim 2,1-Kilomter Kids-Run von ihren Betreuern regelrecht über die Strecke gezogen wurden. 

Der berühmte Drill mit Zuckerbrot und Peitsche, die Erziehungsform, die zwar eine kleine Top-Elite zu gnadenlosen Leistungszombies formt, aber gleichzeitig sehr vielen Kindern – der Mehrheit – systematisch nicht nur die Freude am Laufen, sondern auch unmittelbar die Lust am Lernen und vor allem am Leben zerstört – hier beim Mannheimer Dämmermarathon konnte man die Kopie der Zweiklassengesellschaft  – oder anders ausgedrückt: die beiden Extreme „Weltklasse und grottenschlecht“ hautnah und sehr schmerzhaft miterleben.

Vielleicht haben ja einige Sportlehrer unseren Bericht über den SOPREMA-NECKAR-RUN gelesen, bei dem wir ja in aller Deutlichkeit Stellung dazu bezogen haben, wie verantwortungslos, um nicht zu sagen „dumm“ oder noch besser „krank“ es eigentlich ist, Kinder zu einer Laufveranstaltung anzumelden, die schlechterdings in der Lage sind, die erforderliche Strecke zu laufen. Und vielleicht waren heute auch deshalb 160 Kinder weniger am Start, als vorangemeldet, sodass die Zahl derer, die das Ziel mit Zeiten zwischen 31 und 55 Minuten (???) erreichten, dieses Mal mit 130 von 738 Läufern nicht mehr ganz so groß war, wie 2018. Bleibt aber immer noch der riesige Abstand zur kleinen Top-Elite, die je nach Altersklasse mit 13 bis 15-Minutenzeiten ins Ziel kamen.

Bei der Heimfahrt wurden wir dann mit dem nächsten organisatorischen Chaos par excellence konfrontiert. Also in Mannheim ist wirklich alles toporganisiert und großartig, mit Ausnahme des Dämmermarathons. So benötigten wir stolze 80 Minuten für die Ausfahrt aus dem Parkhaus und die Bewältigung einer 200-meterlangen Strecke, um danach auf uns bekannten Schleichwegen die Schwetzinger Stadt verlassen zu können.

Hier möchten wir die Verantwortlichen ganz dringend darum bitten, sich für das nächste Jahr wirklich Gedanken zu machen, etwas für die Teilnehmer und die Besucher zu verbessern, denn der Dämmermarathon, und das tut uns sehr leid, war bisher mit ganz großem Abstand die organisatorisch allerschlechteste Laufveranstaltung, die unsere Betreuer in den letzten 30 Jahre besucht haben! – Schlechter war und ist nur noch das traurige Armutszeugnis, dass Sportlehrer untrainierte Kinder zu einem Lauf anmelden, oder sie demütigend über den Lauf-Parcours schleifen, anstatt ihnen im Sportunterricht beizubringen, wie sie eine Strecke von 4,2 Kilometer richtig laufen können.  

Insofern sind wir unheimlich stolz auf die großartige Leistung unserer beiden Kinder, die heute irgendwie allen gezeigt haben, wie es richtig geht. Aus diesem Grund freuen wir uns auch schon sehr auf die nächsten Läufe; allerdings in der Pfalz. Diese Läufe sind zwar nicht ganz so spektakulär aufgemacht wie der Mannheimer Dämmermarathon, aber dafür wesentlich besser organisiert und um ein Vielfaches liebevoller durchgeführt.

 

ERGEBNISSE GBG-Mini-Marathon 2019 – 4,2 Kilometer

183. 51. (02.) Marlon Remmlinger 20:57 Minuten
194. 10. 02. Daniella Kostina 21:06 Minuten

 

Bilder: Lena Jesionowski

Alexander Höfer

 

 

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ANIMUS KLUB

Nicht der Erfolg ist wichtig, sondern die Wirkung! – (Heiner Mueller)

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