„Thai Nitan“, begeisterte die Zuschauer in der Mannheimer Bücherei Bernhard-Kahn!
„Sawaddi kha“, Mit diesen thailändischen Worten, die zu Deutsch „Guten Tag“ bedeuten, begrüßte Frau Gerburg Maria Müller, die Leiterin des Mannheimer Kunst-Projektes „WIR“, die anwesenden Zuschauer der Bernhard-Kahn-Bücherei, und wollte gleich einmal ausprobieren, ob sowohl die kleinen, als auch die großen Zuschauer, in der Lage waren, ihre Grußworte zu erwidern.
„Sawaddi kha!“, Worte, die fast schon wie die Melodie einer wunderschönen Musik klangen, erschallten den Raum, und dieser Wohlklang sollte uns auch in der nächsten Stunde durch das ganze Märchen begleiten. „Wisst ihr auch alle, wo Thailand liegt?“, fragte Frau Müller die Kinder. Gar nicht so einfach, dieses fremde Land auf der großen Weltkarte zu finden, gibt es doch so viele Länder auf der Erde. So hatten sich die kleinen Sprösslinge sehr schnell in der großen weiten Welt verirrt, und wussten dann stellenweise auch nicht mehr, wo sie mit ihrer Suche anfangen, oder eben weitermachen sollten. Diesen Anlass nahm Frau Müller als geniale Überleitung, hin zu dem Thailändischen Märchen „Phasutan Manora“, in dem es, von der Thematik her gesehen, fast um die gleiche Situation ging.
Mit den berühmten Worten: „Es war einmal…“, begann auch dieses Märchen, um die wunderschöne Prinzessin Manora aus dem Reich der Vogelmenschen und den Prinzen Suthon. Allerdings nahm es schon nach ganz kurzer Zeit einen völlig anderen Verlauf, als die uns bekannten Märchen der Gebrüder Grimm.
Um die Kinder noch tiefer in diese liebevolle Geschichte eindringen zu lassen, verzauberte uns zusätzlich die Tempeltänzerin Thitisa Thawsrisuwan. Sie verkörperte in ihrem bildschönen traditionellen Kostüm, das aus 34 Einzelteilen bestand, die Prinzessin Manora, die gleich zu Beginn der Geschichte in die Welt der Menschen entführt wurde. Der Zufall wollte es, dass ihr wenig später Prinz Suthon begegnete, der sich sofort unsterblich in sie verliebte.
Neid und Missgunst der Obrigkeit stellten allerdings die große Liebe der beiden auf eine ganz harte Probe. Hier entpuppte sich vor allem Frau Gerburg Maria Müller als eine exzellente Geschichtenerzählerin, denn ihre leidenschaftliche und dramaturgische Erzählkunst, zog unweigerlich alle Besucher ganz fest in ihren Bann.
Manora sollte als Schuldige zur Strafe für eine schlechte Ernte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Doch mit der Erfüllung ihres letzten Wunsches, noch einmal für den König tanzen zu dürfen, gelang es ihr, in letzter Sekunde, dem Tode zu entkommen, und so flog sie hoch hinaus in den Himmel, und blieb, zum großen Leidwesen des Prinzen, fortan für immer verschwunden. „Wie könnte der Prinz denn seiner Geliebten in den Himmel folgen?“, fragte Frau Müller die Kinder, und es begann ein großes Rätselraten. „Mit einem Flugzeug, mit einem Helikopter, mit einem Paraglider, mit einer Rakete, mit einem Raumschiff, mit einem Trampolin, bis hin zu der Idee, dass der Prinz ihr mit einem Schnellzug-Adler (ICE-Adler) folgen könnte…“, kamen tolle und fantasievolle Ideen von den Kindern. Wie der Prinz allerdings seiner Geliebten folgte, und ob er sie wiederfand oder nicht, das wollen wir jetzt nicht verraten. Die fantastische Geschichte rund um Manora und den Prinzen Suthon war zumindest im Anschluss danach noch ein sehr schönes Gesprächsthema auf dem Wieslocher Weihnachtsmarkt.
Bilder: Alexander Höfer
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A Phob kan mai kha! – Dieses Programm war einfach wunderbar!
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