Du willst auch mitmachen?

Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!
Der Animus Klub e.V. ist ein internationaler Lern-, Spiel- und Freizeitverein für die ganze Familie und fördert Kinder und Jugendliche aus der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren besonderen Talenten. Er steht unter dem Motto: „Ich kann etwas! – Ich will etwas! – Ich mache es!

(799) Wie lange noch?

Urlaubstau – Stillstand und kalte Leere im Kontrast zu geballter Aggressivität für die FREIHEIT – Uwe Brüggemann stellte in seiner Foto-Vernissage in den Reiss-Engelhorn-Museen den Besuchern eine alles entscheidende Frage, die auch in einem anderen Kontext ihre Gültigkeit hat!

 

„Wie lange noch?“ – Genau das ist die Frage von Menschen, die in einer Diktatur leben müssen oder besser gesagt unter einer Diktatur leiden, bzw. von einem politischen System grausem unterdrückt, überwacht und geknechtet werden. „Wie lange noch, wird es dauern, bis unser Leid endlich vorbei ist und die Diktatur zu Ende. Wie lange wird es dauern bis der Diktator und sein Regime für seine Taten bestraft werden? – „Wie lange noch wird es dauern, bis wir endlich wieder in Freiheit leben können?“ – Wie lange noch? – Diese entscheidende Frage begleitete uns durch die komplette Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen.

Gleich beim Betreten werden wir mit atemberaubenden, aber durchaus auch aufwühlenden Fotos konfrontiert, die unmissverständlich deutlich machen, welche Folgen entstehen, wenn eine Bevölkerung von einem diktatorischen Regime mit Macht gebeutelt und unterdrückt wird. Welche Folgen entstehen, wenn man den Menschen das höchste Gut – ihre Freiheit – raubt und sie mit Staatsgewalt und Angsterzeugung zu systemtreuen Untertanen formt und knechtet?“ – Genau diese Moment, tut Jörg Brüggemann in seiner Vernissage kund.

„El derecho de vivir en paz“ – oder zu Deutsch: „Das Recht in Frieden zu leben“, macht uns in ganz erschütternder Weise darauf aufmerksam, was früher oder später immer passiert, wenn eine diktatorische Herrschaft mit politischer Gewalt, einr gnadenloser Bürokratie, Kontrolleuren und Ordnungshütern Regeln, Normen und Werte auf die Bürger herabsetzt. Gegenmeinungen werden generell nicht erhört, oder im Keim erstickt. Die große Verärgerung über das System, die anfänglich nur in kleinen Gruppierungen schlummert, wird zunehmend lauter und überträgt sich irgendwann, wenn das berühmte Maß voll ist, automatisch auf einen ganz großen Teil der Bevölkerung. Das Ende vom Lied. Die Wut auf die Politik wird größer, der Aufschrei der Bevölkerung lauter, und irgendwann vereinen sich diese beiden Folgen in riesigen Menschengruppen zu extrem gewalttätigen Protesten zusammen.

Blutige Straßenkämpfe mit der Polizei und den Ordnungshütern, aber häufig auch regimetreuen Faschisten. – Die Szenarien und deren Verwüstungen sind uns bestens aus den Medien bekannt, und die Fotos, die Brüggemann hier liefert, könnten authentischer, aussagekräftiger und erschütternder nicht sein. Die geballte Aggressivität in jedem Bild, als mahnendes Signal, dass es für das System einer Diktatur am Ende – und das lehrt uns auch die Geschichte – niemals ein gutes Ende geben wird, und auch hoffentlich niemals ein gutes Ende geben darf. Jede Diktatur wird irgendwann fallen und zusammen mit ihr der Diktator sowie alle Verantwortlichen und regimetreuen Gefolgsleute, also alle diejenigen, die ihn und seine falschen Ideologien und Wertvorstellungen unterstützt und das System akzeptiert haben.

Wesentlich ruhiger, aber genauso nachdenklich und aussagekräftig macht Brüggemann in der Ausstellung „Autobahn“ auf einen weiteren ganz traurigen Status Quo hier zu Lande aufmerksam. Eine gespenstige Stille, und der fehlende Verkehrslärm, erwarteten uns fortan auf einer Reise quer durch Deutschland.

Brüggemann fotografierte innerhalb dieses Projektes ganz markante Autobahnpunkte und erschütternde Szenarien. Von der A1 bis zur A9. Von Süden nach Norden und von Westen nach Osten, führte er uns die Rund 13.000 Kilometer Autobahn unseres Landes in einem ganz neuen Licht vor Augen. Einem teilweise doch sehr traurigen Licht. Die Autobahnen, ja einst unter Hitler auch ein Symbol der absoluten Freiheit, mutieren dabei zu fragwürdigen Straßen, für deren Freiheit wir einen sehr hohen Preis bezahlen müssen, denn der Ausbau dieser Verkehrswege hat unweigerlich zur Folge, dass sowohl die Natur als auch die Umwelt weichen müssen oder gar gänzlich zerstört werden.

Der Künstler polarisiert hier extrem stark und prangert vor allem die Politik an, der es primär nur ums Geldverdienen, aber nicht wirklich um den Menschen und den Erhalt des Lebensraumes geht; ein Lebensraum, der ja nicht nur für den Menschen, sondern auf für die Tierwelt von existenzieller Bedeutung ist. Ohne Rücksicht auf Verluste, wird für die Freiheit und die wirtschaftliche Infrastruktur, quasi die komplette Natur niedergemäht. Einige Fotografien treiben uns aufgrund ihrer Drastik regelrecht Gänsehaut auf den Rücken.

Fotografiert aus ganz speziellen Perspektiven, wie zum Beispiel durch eine Waldschneise, oder aber auch die Leere einer Beton-Oase drastisch eingefangen, präsentiert uns Jörg Brüggemann den Wahnsinn dieser Zerstörung. FREIHEIT?

„Ist das in Ordnung? – Ist das fair? – Können wir so etwas weiter vor uns und unseren Kindern und Enkel verantworten?“

„Wie lange noch? – Wie lange geht das noch gut? – Wann ist dieses unsägliche Spiel vorbei? – Ein Spiel, bei dem es, selbst wenn am Ende der Schleier fällt, nur einen Verlierer geben wird, nämlich die Menschheit!“

Bilder: Alexander Höfer

 

 

Diese Berichte könnten euch auch interessieren:

In 80 Bildern um die Welt Versunkene Geschichte YESTERDAY – TOMORROW Reconsidering Icons

 

Chromatik KOSMOS Alles mit der Zeit JAVAGOLD

 

 

ANIMUS KLUB

Irgendwann bekommt jeder das Dankeschön dafür, was er anderen geschenkt hat! – (Alexander Höfer)

„Hat euch unser Bericht gefallen?“ – Wenn ja, dann freuen wir uns sehr über jedes „Like“ und jede Teilung auf Facebook. Vielen lieben Dank.