„عصفور – (Asfour), ضفدع – (Difdae), فأر – (Faer) und حلزون – (Halazoun) !“ – Die arabische Geschichte „شجاعة الشجعان“ – „Mutig, Mutig“, lockte wirklich mutige Kinder ins Dalberghaus der Mannheimer Stadtbibliothek!
Weit jenseits des großen Alltagsstresses, der bei vielen Familien selbst sogar in den Ferien einen, ja fast schon, so kommerziellen Trubel veranstaltet, dass man ihn liebend gerne als ganz großes Chaos zum Verrücktwerden verkaufen könnte, präsentierte die Mannheimer Stadtbibliothek im Dalberghaus eine wahrlich besinnliche und pädagogisch sehr lehrreiche und wertvolle Colibri-Vorlesung auf Arabisch und Deutsch.
Arabische Geschichten kennen wir nicht wirklich viele, und Arabisch können wir auch nicht sprechen. Gerade deshalb, und natürlich auch aus großer Neugierde, was es denn aus diesem Land für Geschichten gibt, und wie diese in der Originalsprache wohl klingen, besuchen wir hin und wieder sehr gerne, auch in den Ferien, derartig lehrreiche Veranstaltungen, und werden jedes Mal mit sehr vielen neuen Gedanken reich beschert. So auch dieses Mal, als uns Fouzia Hammoud die interessante Geschichte „Mutig, Mutig“ auf Arabisch vorlas.
Doch zuvor gab es erst einmal eine ganz tollen Bastelworkshop bei dem einer der Hauptfiguren – ein Frosch – von den Kindern gebastelt werden konnte. Dafür standen den Kindern allerlei Formen, Papier, Knopfaugen und Bastelmaterialen zur Verfügung. So konnte jedes Kind seinen eigenen Lieblingsfrosch erstellen, wobei wir gleich vorweg nehmen müssen, dass die anschließende Geschichte nichts mit dem berühmten Froschkönigmärchen zu tun hatte, also die anwesenden Mädchen leider nicht in den Genuss kamen, dass sich durch Küssen ein Frosch in einen Prinzen verwandelt.
Zur Stärkung für Zwischendurch hatte Fouzia Hammoud arabische Kekse mitgebracht, die mit sehr süßen Früchten wie Datteln oder Rosinen gefüllt waren.
Nach so viel Fleißarbeit, kamen die Kinder dann schließlich in den Genuss der heutigen Geschichte شجاعة الشجعان – (chagaato chougan) welches auf Deutsch den Titel „Mutig, Mutig“ trägt.
In dieser geht es nicht nur um einen Frosch, sondern gleichzeitig auch eine Schnecke, eine Maus und einen Spatz. Von ihrer Anzahl her erinnerten die vier Protagonisten zwar ein wenig den uns bestens bekannten Bremer Stadtmusikanten; Musik gemacht, oder gesungen, wurde aber in dieser Geschichte nicht wirklich.
Stattdessen ging es um das Thema „Mut“ und auch die berühmt-berüchtigten „Mutproben“. Hier kamen die vier Freunde eines Tages auf die Idee, sich gegenseitig ihren Mut zu beweisen. So suchte sich jeder von ihnen etwas aus, das aus seiner Sicht mutig war.
Schwimmen war zum Beispiel für den Frosch ein kleiner Klacks gewesen, und für hätte sehr wenig Mut erfordert, aber für die Maus war dieses Unterfangen schon eine größere Herausforderung. Aber um das ganze wirklich auch noch mit Mut zu verknüpfen, wollte die Maus bis ans andere Ufer hinüber und auch wieder zurück tauchen ohne an der Oberfläche nach Luft zuschnappen.
Der Frosch wollte stattdessen eine ganze Seerose aufessen, um seinen Mut zu beweisen, was die Schnecke nicht wirklich als mutig empfand, da sie sich ja ausschließlich von Grünzeug ernährt. Aber für den Frosch, der ja Fliegen und Mücken zu seiner täglichen Ernährung zu sich nimmt, kostete das schon Mut und vor allem ein wenig Überwindung eine solche Blume inklusive Stil zu vertilgen.
Die Schnecke hingegen wollte ihren Mut damit beweisen, dass sie aus ihrem Haus herausschlüpft, und einmal um ihr Schneckenhaus wandert, und es danach wieder anzieht. Das wiederum fand der Spatz nicht gerade mutig, da er ja bereits am Tag seiner Geburt sich seiner wohnlichen Schale entledigt hatte. Doch für eine Schnecke stellte diese Herausforderung schon einen sehr mutigen Schritt dar.
Und der Spatz, der ja im Allgemeinen als sehr mutiges und freches Tier gilt? – Dieser „Mutige“ entzog sich, zur Überraschung der drei Freunde, einer Mutprobe, und sagte, dass er hier nicht mitmache.
„Nicht mitmachen, ist doch nicht mutig?“, so die drei Freunde. „Oder vielleicht doch?“ – „Erfordert das Nichtmitmachen auch einen gewissen Mut, und vielleicht noch einen viel größeren Mut, als Mitmachen?“ – Die drei anderen, der Frosch, die Maus und die Schnecke fangen an zu überleben, und über die Situation nachzudenken, und auch die Kinder konnten sich nun ihre Gedanken machen, und ihre Meinung zum Ausdruck bringen.
„Ja, was ist Mut?“ – „Und soll man wirklich bei jedem Quatsch mitmachen?“ – „Was meint ihr?“ – Das ist unsere neue Quizfrage an euch. Schreibt uns eure Meinung und gewinnt freien Eintritt bei unserem nächsten Besuch im Mannheimer Planetarium. Mitmachen dürfen alle Kinder im Alter von 7 – 15 Jahren. Unter allen Einsendungen wählen wir dann die beste aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bilder: Alexander Höfer
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