Oder H0 trifft H2O und Gummibärchen unterwegs mit Wichtel-Touristen! – Heidelberger Augustinum eröffnete mit Situationskomik und Wortwitz eine geniale Foto-Vernissage von Susanne Ochs!
Es war mal wieder eine Veranstaltung, die wir alleine schon aufgrund ihres Titels sofort auf unseren Programmplan gesetzt haben. Heidelzwerge haben wir noch niemals gesehen, und was es mit den Germinis auf sich hatte, darauf waren wir natürlich mehr als gespannt. Wir haben auch im Vorfeld nicht recherchiert, um was es sich dabei handeln könnte, einfach um uns wirklich durch und durch von dieser Ausstellung überraschen zu lassen.
Die Werbung für diese Vernissage war im Vorfeld groß. Dementsprechend fanden sich am Tag der Ausstellungseröffnung sehr viele Interessierte in der großen Aula des Augustinums auf dem Emmertsgrund ein. Schmunzeln, oder auch breites Grinsen, waren gleich beim Betreten dieser außergewöhnlichen Veranstaltung angesagt, denn die Heidelzwerge posierten als fantastische Modelle vor bekannten Sehenswürdigkeiten und Plätzen, aber auch herzergreifender Schnappschuss-Spontaneität und kongenialem Slapstick.
Da lenkte zum Beispiel ein Mini-Kapitän am Ufer die Königin Silvia von der Weißen Flotte perfekt unter der Alten Brücke hindurch. Ein Schornsteinfeger spazierte mit Leiter und Glückschwein gen Heidelberger Altstadt. Gummibärchen gingen mit Wichtel-Touristen am Neckar spazieren. Das Neckarwiesel erheiterte ebenfalls unsere Gemüter. Und eine ältere Dame schütze sich mit einem Schirm vor roten regnenden Herzen, ganz nach dem bekannten Marschlied: „Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren“. Ja, es machte richtig viel Freude diese Fotos anzuschauen, und dabei zu rätseln, wie, und vor allem von welcher Position die Fotografien diese Aufnahmen gemacht hatte.
Nach der Begrüßungsrede von dem Kulturreferenten des Augustinums Max Hilker wurde die Veranstaltung zunächst einmal musikalisch umrahmt. Passend zu der Miniat(o)uren-Ausstellung, die noch bis Mitte Dezember die Foyerwände des Heimes schmücken werden, präsentierte uns Manuel Stegmüller sehr schöne, akustische Miniaturen auf seiner Gitarre. Weiche und verträumte Klänge vermischten sich zusammen mit den Werken von Susanne Ochs zu einem stimmigen und würdevollen Ganzen. Die Atmosphäre war so schön, dass auch der Ausstellungshund Oskar zur großen Erheiterung der Besucher ebenfalls dankbar bellend seinen Applaus nach den jeweiligen Darbietungen spendete.
Als großer Redner trat an diesem Nachmittag Andreas Weber, der Mann von Susanne Ochs ans Mikrofon, und gab uns einen Einblick von der Entstehung dieser Idee, bis hin zu dem nun bestehenden großen Tour- und Kunstprojekt. Angefangen hatte alles damit, dass ehemalige Eisenbahnfiguren der Spurgröße H0 ein ganz schreckliches Dasein in der Schublade fristeten. Irgendwann wollte es der Zufall, dass die leidenschaftliche Tüftlerin Susanne Ochs die Idee hatte die 1,8-Zentimeter großen Eisenbahn-Figuren auf besondere Weise abzulichten. Experimentiert wurde in dieser Zeit quasi mit allem, was im Haushalt zur Verfügung stand.
Zucker und Mehl dienten zum Beispiel als Schnee und Schneelandschaft. Ja die Künstlerin hatte auch kein Problem damit ihre Figuren raus aufs offene Meer zu schicken. So hatte Andreas Weber als Ehemann oft den Eindruck, dass hier H0 gerade H2O trifft. Wie man allerdings au
Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, handelt es sich bei vielen Figuren nicht wirklich oder nur teilweise um handelsübliche Figuren. Einen Kapitän, der eine Fernbedienung in der Hand hält, gibt es nicht wirklich zu kaufen, und musste dementsprechend irgendwie umgebaut werden, um die Idee und das Motiv abzulichten. Der Umbau dieser knapp zwei Zentimeter großen Figuren, stellte seine allerdings jedes Mal aufs Neue vor eine große Herausforderung.
Vergleichbar schwierig war es hierbei sowohl die richtigen Plätze für die Realisierung der Fotos zu finden, als auch den richtigen Moment für das Foto zu erwischen, was der Künstlerin durchweg bei allen Fotos gelungen ist. „Manche Fotos mussten wir mehrmals und an unterschiedlichen Tagen, bzw. aufgrund der Sonne auch zu ganz bestimmten Zeiten fotografieren.“
Bevor die Heidelzwerge entstanden, gab es zunächst einmal die Biedenköpfchen, da Susanne Ochs zusammen mit ihrer Familie in Biedenkopf unweit von Marburg wohnt. Heidelberg war für die Biedenköpfen quasi der erste größere Ausflug hinaus in die große weite Welt, oder, wenn man die Fotos etwas näher betrachtet, auch die erste richtige Erlebnis- und Sightseeing-Tour. Daraus wiederum entstanden die Germinis, also die Miniaturfiguren, die sich in anderen Großstädten oder vor bekannten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem Mannheimer Wasserturm ablichten ließen. Ob es in naher Zukunft auch einmal Eurolein oder World-Litties geben wird, das werden wir noch sehen.
Zunächst einmal gastieren die Heidelzwerge und ein paar Germinis im Heidelberger Augustinum und warten natürlich auch auf interessierte und neue Besitzer. In diesem Zusammenhang kam unser Vorsitzender nicht umher, sich das Titelbild unseres Berichtes käuflich zu erwerben. Ja, Gummibärchen gehören irgendwie zu einem Familienverein genauso dazu, wie ein guter Bericht darüber, was wir unseren Mitgliedern wieder für schöne Momente geboten haben.
Nach einer weiteren musikalischen Miniatur von Manuel Stegmüller bedankte sich dann die Künstlerin Susanne Ochs persönlich bei dem Publikum für ihr Interesse und dafür, dass sehr viele Familienangehörige und Fans aus dem weiten Biedenkopf hierher nach Heidelberg zur Ausstellungseröffnung angereist sind.
Bilder: Alexander Höfer
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